Hannover (epd). Aus Sicht der Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, ist die Bibel eine Richtschnur, die im Kommunikationszeitalter Orientierung geben kann. Medienbildung sei wichtig, für die Beurteilung von Schlagzeilen und Beiträgen in den sozialen Medien könne die Bibel aber „ein richtig guter Kompass“ sein, sagte Heinrich bei einer Dialog-Bibelarbeit am Freitag beim Kirchentag in Hannover.

Bei der Veranstaltung sprach Heinrich mit Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund über den alttestamentlichen Brief des Propheten Jeremias an die Gefangenen seines Volkes im Exil in Babel. Darin appelliert Jeremia an das Volk, Gott zu suchen und nicht auf die Träume betrügerischer Propheten und Wahrsager zu hören.

„Lies immer wieder in der Bibel“

„Wie schaffen wir es, der Propaganda der Zeit nicht auf den Leim zu gehen“, fragte Heinrich und riet: Wenn bei Social-Media-Beiträgen ein „Störgefühl“ entstehe, sollten Christen fragen, ob der Inhalt mit der Botschaft Gottes vereinbar sei - und im Zweifel genauer hinschauen. „Lies immer wieder in der Bibel, suche immer wieder die Antwort, was für Träume du wirklich träumen sollst, und nimm nicht die einfachste Antwort“, auch darum gehe es in Jeremias' Brief.

Siegesmund ergänzte, es gelte, „nicht auf plakative und knappe Sätze“ und einfache Antworten hereinzufallen. Auch im persönlichen Leben empfinde sie Gottes Versprechen „Ihr werdet mich suchen und finden“ als stärkend: „Mir gibt das große Sicherheit.“