Nürnberg (epd). Zum Auftakt des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg hat der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zum Einsatz für eine bessere Welt aufgerufen. „Und bitte, kämpft alle mit“, sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch im Eröffnungsgottesdienst auf dem Hauptmarkt der fränkischen Stadt. Auch zukünftige Generationen sollen gut leben, reine Luft atmen und klares Wasser trinken.

Bedford-Strohm rief dazu auf, angesichts der vielen Krisen auf der Welt nicht zu verzweifeln. „Mit der ökologischen Umorientierung von Wirtschaft und Gesellschaft geht es viel zu langsam. Das Klima droht zu kippen“, warnte der Landesbischof. Vom Nürnberger Kirchentag solle daher eine klare Botschaft ausgehen: „Ja, wir wollen unser Leben neu ausrichten.“ Das Protestantentreffen solle ein Signal der Hoffnung aussenden.

„Freiheit nicht nach dem Tachometer beurteilen“

Das Glück der Menschen dürfe nicht mehr am Wachstum des materiellen Wohlstands festgemacht werden, sondern am „Wachstum des Beziehungswohlstandes“, fügte Bedford-Strohm hinzu. „Wir werden unsere Freiheit nicht mehr daran beurteilen, wie hoch der Tachometer gehen darf, sondern danach, ob wir uns schöpfungsverträglich fortbewegen.“ Alle Menschen weltweit, auch die Schwächsten, sollten in Würde leben.

Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg steht unter der Losung „Jetzt ist die Zeit“ aus dem Markus-Evangelium (Mk. 1,15). Zu dem bis Sonntag andauernden Christentreffen werden Zehntausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.