

München (epd). Die bürokratischen Hindernisse beim Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland halten viele Firmen auch mit dem Job-Turbo für zu hoch. Das geht aus der jüngsten Randstad-ifo-Personalleiterbefragung hervor. „Viele Personalleiter erwarten einen eher geringen Nutzen vom vorgeschlagenen Job-Turbo und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz“, sagte ifo-Forscherin Daria Schaller in München.
Den Angaben nach urteilen 39 Prozent der Befragten, dass diese Maßnahmen aus dem Ministerium von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) den Firmen keine praktischen Hilfen bieten. Der Job-Turbo soll Unternehmen leichter mit geflüchteten Fachkräften in Kontakt bringen. Für 34 Prozent der Befragten ist der Weiterbildungsbedarf im Betrieb zu hoch, um diese Unterstützung zu nutzen.
Für jeweils rund 30 Prozent der Personalchefs bleiben die Beschäftigungshürden zu hoch und Visumanträge dauern weiterhin zu lange. Rund 23 Prozent bemerken immerhin, dass Fachkräfte eher verfügbar sind und 21 Prozent stellen niedrigere Sprachbarrieren durch verpflichtende Kurse vor der Jobvermittlung fest.
Die Hälfte der befragten Firmen sehen keinen zusätzlichen Anreiz, Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen. Nach Einführung des Job-Turbo und des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes werden 30 Prozent ihre gewohnte Einstellungspraxis nicht ändern. Positive Effekte erwarten knapp ein Fünftel der Unternehmen: 17 Prozent der Befragten planen ausländische Fachkräfte für mehr als acht Monate einzustellen; nur ein Prozent denkt über eine kurzfristige Einstellung bis zu einer Dauer von acht Monaten nach.