sozial-Editorial

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Markus Jantzer
epd-bild/Heike Lyding

in diesem Sommer konnte sich mehr als jeder Fünfte in Deutschland keine Fahrt in den Urlaub leisten. Die hohe Inflation schmälerte das Reisebudget. Antje Funcke, Expertin für Familie und Bildung bei der Bertelsmann Stiftung, sagt, ohne Urlaub fehlten Kindern Erfahrungsräume und neue Erlebnisse. „Sie können auch in der Kita oder Schule später nicht erzählen, was sie Tolles in den Ferien erlebt haben, und fühlen sich dann häufig ausgegrenzt und zurückgesetzt“, erklärt Funcke.

Nach monatelangem Ringen in der Ampel-Koalition hat das Bundeskabinett nun die Einführung einer Kindergrundsicherung gebilligt. Damit will die Bundesregierung die Kinderarmut verringern. Allerdings wachsen die Zweifel der Praktiker, ob die Umsetzung gelingen kann.

Wohnungen von Messies sehen oft schockierend aus: Zimmer sind mit überflüssigen Gegenständen zugestellt, Essensreste liegen herum und stinken. Die Zahl der Menschen mit dem Messie-Syndrom wird auf bundesweit drei Millionen geschätzt. Der diakonische Verein „Fortis“ versucht zu helfen. Dabei sei viel Feingefühl gefordert. Denn das Thema sei extrem schambesetzt, sagt Joachim Schönstein, der die gemeindepsychiatrischen Hilfen von „Fortis“ in Leonberg leitet.

Viele Pflegeheimbetreiber in Deutschland geraten nach Informationen des Bremer Gesundheitsökonomen Heinz Rothgang wegen der schlechten Zahlungsmoral von Sozialhilfeträgern in Schwierigkeiten. „Es gibt zig Millionen Rückstände“, sagte Rothgang im epd-Interview. Das bringe Einrichtungen an den Rand des Ruins.

Solange Sozialträger von einer staatlichen Investitionskostenförderung für ein Pflegeheimgebäude profitieren, dürfen sie für angefallene Investitionskosten von den Bewohnerinnen und Bewohnern ohne behördliche Genehmigung keine höheren Tagessätze verlangen. Dies gelte auch dann, wenn die bei der Bewilligung der Förderung festgelegte Zweckbindung für das Gebäude zwar ausgelaufen ist, der Heimbetreiber aber noch Abschreibungen geltend machen kann, urteilte das Bundessozialgericht.

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Ihr Markus Jantzer