Schwalmstadt (epd). Die Hephata Diakonie beschäftigt nach eigenen Angaben rund 3.200 Mitarbeitende an 61 Standorten in Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz. Sie arbeitet in den Bereichen Behindertenhilfe, Jugendhilfe und Suchtrehabilitation. Weitere Schwerpunkte sind die Psychiatrie und Neurologie, die Heilpädagogik sowie die Wohnungslosenhilfe. Außerdem betreibt der Träger Förderschulen in der beruflichen Bildung. Die Tochtergesellschaft Hephata soziale Dienste und Einrichtungen gGmbH macht ambulante und stationäre Angebote der Altenhilfe. Hephata bildet in sozialen und pflegerischen Berufen aus.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1901 hat die Hephata Diakonie ihren Sitz in Schwalmstadt-Treysa. Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt betont: „Die Kirche steht im Mittelpunkt und lädt zu Gottesdiensten und Veranstaltungen ein. Unsere Häuser tragen Namen aus der biblischen Tradition, es gibt ein reichhaltiges kirchenmusikalisches Angebot, und wir suchen bewusst den Kontakt zu den Kirchengemeinden.“
Allerdings seien Beschäftigte heute nicht unbedingt aktive Kirchenmitglieder. Auch die Zeiten verpflichtender Andachten oder Tischgebete seien vorbei, erläutert Dietrich-Gibhardt. Vielmehr gehe es vielen darum, eine sinnstiftende Arbeit zu haben. Deshalb müsse Diakonie auch nach innen ins Gespräch gebracht werden, sagt der Theologe.
Dietrich-Gibhardt verschweigt auch die Schattenseite der Geschichte nicht. Ihm ist eine Erinnerungskultur wichtig, „die die Begebenheiten der NS-Zeit oder der ehemaligen Heimkindererziehung in den 1950er Jahren bis 1970er Jahren sichtbar macht.“ Sie hätten auch dazu beigetragen, dass Selbstbestimmungsgremien der Klientinnen und Klienten heute selbstverständlich seien.