sozial-Politik

Pflege

Zeitarbeitsfirmen sehen sich "als Teil der Problemlösung"



Frankfurt a.M. (epd). Drei Unternehmen der Zeitarbeit in der Gesundheitsbranche haben betont, dass ein Verbot von Leiharbeit die Probleme in der Pflege nicht lösen werde. „Wir sind Teil der Lösung, nicht des Problems. Zeitarbeit als wichtiger Teil des Gesundheitssystems helfe bei akuten personellen Engpässen und trägt somit einen Teil dazu bei, die Gesundheitsversorgung in Deutschland sicherzustellen“, so die Firmen „doctari group“, „Locum Doctors“ und „Hire-a-Doctor Group“ in einer Mitteilung vom 2. Mai. Damit könnten kurzfristige Ausfälle durch Krankheit oder Urlaub kompensiert werden.

Weiterhin trage das flexible Modell der Zeitarbeit dazu bei, Fachkräfte im Beruf zu halten: Individuelle Arbeitsmodelle könnten für viele Fachkräfte ein Grund sein, im Beruf zu bleiben, beispielsweise wenn sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit zusätzlich Angehörige pflegen oder einen Wiedereinstieg in den Job anstreben. „Somit trägt Zeitarbeit nicht, wie häufig dargestellt, zum Fachkräftemangel bei, sondern arbeitet durch das Angebot alternativer Arbeitsmodelle gegen diesen an“, so die Unternehmen.

Nur ein Prozent der Pfleger sind Zeitarbeitskräfte

Sie verweisen zudem darauf, dass es sich keineswegs um ein Massenphänomen handelte: „Gerade einmal etwa zwei Prozent aller Pflegekräfte sind als Leiharbeiter angestellt, sodass die überwiegende Mehrheit nach wie vor festangestellt in medizinischen Einrichtungen arbeitet. Die Annahme, ein Verbot der Leiharbeit würde die Probleme einer ganzen Branche lösen, ist utopisch.“ Leiharbeit bleibe auch in Zukunft Nischen-Modell.

Die Firmen betonen selbst, dass Zeitarbeit nicht überhandnehmen sollte: Sie diene im medizinischen Bereich vor allem als „Feuerlöscher“. Zeitarbeit solle lediglich temporär unterstützen, nicht vorhandene Strukturen ersetzen.