Berlin, Dortmund (epd). Die diakonischen Sozialunternehmen in Deutschland wollen bis zum Jahr 2035 klimaneutral wirtschaften und hierfür Milliardensummen in Gebäude und Prozesse investieren. Um in der gesamten Sozialwirtschaft (ohne den Krankenhausbereich) die Ziele der EU-Taxonomie bis zu dem Jahr zu erreichen, seien Investitionen von mindestens 65 Milliarden Euro notwendig, wie aus einer Pilotstudie hervorgeht, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. „Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit müssen sich nicht widersprechen, gerade Investitionen in die Energieeffizienz sparen mittel- und langfristig große Kosten ein“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank), Ekkehard Thiesler.

Zudem forderten der Verband der diakonischen Dienstgeber in Deutschland (VdDD) und die Diakonie Deutschland, das Kriterium der Nachhaltigkeit in den Refinanzierungsregeln der Sozialgesetzbücher zu verankern. „Diakonische Unternehmen wollen in Nachhaltigkeit investieren, doch sie müssen es auch dürfen“, erklärte der stellvertretende VdDD-Geschäftsführer Rolf Baumann. Vorbild für eine Neuregelung könnten seinen Worten zufolge Nachhaltigkeitskriterien für öffentliche Aufträge des Bundes sein.

„Wir brauchen jetzt eine Klima-Investitionsoffensive für die Sozialwirtschaft“, betonte der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie. Zusätzlich zur Neuregelung in den Sozialgesetzbüchern sollten kurzfristig Förderprogramme aufgelegt oder ausgebaut werden. „Wir wollen unseren Teil zum Klimaschutz leisten, können aber als gemeinnützige Einrichtungen die erforderlichen Kosten für die klimaneutrale Gebäudesanierung nicht komplett selbst erwirtschaften.“ Aus demselben Grund müssten auch die Eigenanteile für die Förderprogramme niedrig ausfallen.

Verantwortliche aus diakonischen Unternehmen haben am Donnerstag und Freitag im Rahmen einer Tagung in Berlin darüber beraten, wie Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele umzusetzen sind. Organisiert wurde das Treffen vom VdDD und der in Dortmund ansässigen KD-Bank in Kooperation mit der Diakonie Deutschland.