Dresden (epd). Die teilweise eingestürzte Dresdner Carolabrücke wird nun doch schneller abgetragen als zunächst erwartet. In den vergangenen Tagen seien mehrere Spanndrähte gebrochen, teilte die Stadtverwaltung Dresden am 21. Februar mit. Daraus habe sich eine neue Gefährdungslage ergeben. Der geordnete Abbruch der Brücke müsse schnellstmöglich erfolgen.
Auf ein langwieriges Vergabeverfahren werde wegen der akuten Gefahr des Einsturzes verzichtet, hieß es. Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) erklärte: „Es ist Gefahr in Verzug.“ Derzeit würden die Restsicherheiten der Brücke schwinden. Ein Gutachten hatte bereits im Dezember ergeben, dass die am 11. September 2024 teilweise eingestürzte Carolabücke komplett abgerissen werden muss.
Die aktuellen Spanndrahtbrüche stehen laut Stadtverwaltung sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit den hohen Temperaturschwankungen der sonnigen Wintertage mit sehr kalten Nächten. Falls es zu keinen weiteren Schadensereignissen kommt, soll die Durchfahrt von Schiffen auf der Elbe für dringende Transporte unter ständiger Überwachung ermöglicht werden.
Die Direktvergabe für den Abriss erfolge zeitnah, hieß es. In Vorbereitung der Abbrucharbeiten sind für Montag und Dienstag Drohnenüberfluge im Bereich der Carolabrücke zur Unterstützung der Kampfmittelsondierung in der Elbe geplant.
Vor den neuerlichen Brüchen der Spanndrähte wäre laut Stadtverwaltung eine europaweite Ausschreibung des Brückenabbruchs rechtlich notwendig gewesen. Mit der neuen Gefahrenlage habe sich die Situation jedoch geändert, eine Direktvergabe sei nun möglich, hieß es.
