Weimar (epd). Das Deutsche Nationaltheater in Weimar gedenkt der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald vor 80 Jahren mit einer Themenwoche. Vom 29. März bis 6. April beleuchte die Spielstätte an verschiedenen Orten in Weimar aktuelle Fragen zur Erinnerungskultur auf diskursive, interaktive und künstlerische Weise, teilte eine Theatersprecherin am 20. Februar in Weimar mit. Geplant sind den Angaben zufolge Eigenproduktionen, Gastspiele, szenische Lesungen, eine Diskursreihe sowie drei Neuinszenierungen. In allen Formaten sollen die Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus erörtert werden.

Den Auftakt der Themenwoche bildet den Angaben zufolge die Premiere des Tanzprojekts „Plasma und Penicillin“ am 29. März. Darin setzen sich der Choreograf Louis Stiens und sein Ensemble mit der Perspektive der US-amerikanischen Fotografin Lee Miller auf die Verwüstungen des Dritten Reichs auseinander. Im Theaterspiel „Drahtwolken“ des Kollektivs „machina eX“ übernehmen die Zuschauer die Rolle von Mitarbeitenden eines „Zentrums für Zeitsichtungen“. Sie werden beauftragt, die Geschichte von drei Zwangsarbeitenden in Weimar zu ermitteln.

Als dritte Neuproduktion präsentiert das Theater Mieczysław Weinbergs Oper „Die Passagierin“. Das Werk nähert sich dem Grauen in Auschwitz aus einer doppelten Erinnerungsperspektive. Die geschönten und unvollständigen Bekenntnisse einer ehemaligen KZ-Aufseherin werden mit der von den Häftlingen erlittenen Gewalt konfrontiert. Die Themenwoche wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und dem Bundesfinanzministerium gefördert.