Magdeburg (epd). Die Linksfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt wirft der Landesregierung eine fehlende Strategie zur gesellschaftlichen Teilhabe von Senioren im Land vor. „Altersarmut ist eine tickende Zeitbombe“, sagte die Linken-Abgeordnete Monika Hohmann am 24. Februar bei einer Debatte im Landtag in Magdeburg. Gerade Menschen im ländlichen Raum würden oft vergessen.

Die Linke setzt sich dafür ein, das im Jahr 2020 ausgelaufene seniorenpolitische Programm „Aktiv und selbstbestimmt“ bis Ende dieses Jahres in Zusammenarbeit mit der Landesseniorenvertretung fortzuschreiben. Ein entsprechender Entschließungsantrag wurde allerdings mit großer Mehrheit abgelehnt. Stattdessen wurde ein Alternativantrag der Regierungsfraktionen CDU, SPD und FDP beschlossen, der dem Land mehr Zeit für die Fortschreibung einräumt.

Hohmann kritisierte, dass von den 25 Maßnahmen und Projekten im mittlerweile beendeten Programm nur rund ein Viertel umgesetzt worden sei. Dabei handle es sich vor allem um bundesfinanzierte Programme, die nach ihrem Auslaufen nicht vom Land fortgeführt worden seien. Das gelte insbesondere für sogenannte „Mehrgenerationenhäuser“.

Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) entgegnete, die Altenhilfe bleibe vorrangig eine Aufgabe der Kommunen. „Wir sind nicht zentralistisch unterwegs“, so die Ministerin. Sie wolle „in einem dialogorientierten Entstehungsprozess“ mit der Landesseniorenvertretung Leitlinien beispielsweise gegen Vereinsamung oder zum barrierefreien Wohnen erarbeiten. Sachsen-Anhalt ist laut Statistik das Bundesland mit der ältesten Bevölkerung in Deutschland.