Essen/Berlin (epd). Das Deutsche Kinderhilfswerk dringt auf eine zügige Umsetzung der von der Bundesregierung geplanten Kindergrundsicherung. „Die Kindergrundsicherung muss aus den internen Streitereien der Ampel-Koalition unbedingt herausgehalten werden“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann, den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (23. Februar). Die Kritik von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), es gebe noch kein Konzept dafür, wies er zurück: „Es liegen seit vielen Jahren Konzepte über die Ausgestaltung einer Kindergrundsicherung auf dem Tisch.“

Man sehe anhand der niedrigen Quoten der Inanspruchnahme beim Kinderzuschlag und beim Bildungs- und Teilhabepaket, dass der bisherige „Förder- und Antragsdschungel“ bei den Sozialleistungen für Kinder und Jugendliche beseitigt werden müsse, sagte der Bundesgeschäftsführer des in Berlin ansässigen Hilfswerks weiter. „Es ist wichtig, dass wir über die Kindergrundsicherung möglichst alle Kinder erreichen und ihren Familien einen diskriminierungsfreien Zugang zu dieser staatlichen Unterstützung anbieten.“

In der Ampel-Koalition gibt es Streit um die Haushaltsplanung. Dabei geht es auch um Ausgestaltung und Etat der von Familienministerin Lisa Paus (Grünen) geplanten Kindergrundsicherung. Laut Finanzminister Lindner sind die Haushaltsmittel begrenzt, Steuererhöhungen lehnt die FDP ab. Die Kindergrundsicherung soll ab 2025 ausgezahlt werden und bisherige Familienleistungen bündeln. Zugleich sollen Zugangshürden für Familien abgebaut werden.