Berlin (epd). Eine Ausstellung von Studierenden der Universität Erfurt begibt sich 60 Jahre nach der Uraufführung des Defa-Films „Nackt unter Wölfen“ auf Spurensuche. Gezeigt werde das Projekt in der Thüringer Landesvertretung in Berlin begleitend zur diesjährigen Berlinale, teilte die Thüringer Staatskanzlei am 22. Februar mit. Die in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager Buchenwald angesiedelte Geschichte berichtet von der Rettung eines Kindes durch Häftlinge. Sie basiert auf dem gleichnamigen Buch von Bruno Apitz (1900-1979).

In 15 Stationen, die zum Lesen und Verweilen einladen, zeichne die kleine Ausstellung eine bis in die Gegenwart reichende Geschichte zwischen Fakten und Fiktion, zwischen Filmgeschichte und regionaler Erinnerung nach. Diese richte sowohl den Blick auf die drei Verfilmungen des Stoffes in den Jahren 1960, 1963 und 2015, als auch auf die Fragen der Rezeptionsgeschichte und der hinter dem Roman- und Filmstoff liegenden „wahren“ Geschichte.

Für den Schirmherrn der Ausstellung, Thüringens Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke), bleibt mit der Ausstellung der Mythos des Buchenwald-Kindes verbunden und mit ihm die Frage nach der bedingungslos notwendigen Aufarbeitung der unsagbaren Verbrechen der Nationalsozialisten. Die Ausstellung sei ein wirkungsvoller Beitrag gegen das Vergessen und gegen jegliche Form der Verharmlosung.

Die Ausstellung wird unter anderem von der Staatskanzlei und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gefördert. Sie wird nach ihrer Premiere in Berlin in Weimar, Jena, Nordhausen, Gotha und Erfurt zu sehen sein.