Dresden (epd). Im Dresdener Grünen Gewölbe ist seit 22. Februar ein neues Werk von Olaf Nicolai zu sehen. Der Künstler habe für das ihm seit seiner Kindheit vertraute Grüne Gewölbe eine Arbeit geschaffen, die sich mit Fragen der Zeit befasst, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit. Das Werk besteht aus einer Uhr, deren einziger Zeiger die Sekunden anzeigt.

Sie hängt gegenüber der anderen Uhr, mit der Besucherinnen und Besucher an der Eingangsschleuse die aktuelle mit der gebuchten Eintrittszeit abgleichen können. Auf deren Zifferblatt werden die Sekunden nicht angezeigt. Das Werk „Radiate from beyond the measured borders of time“ entstand als Auftragsarbeit des Stifterkreises Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Dabei gehe es um Zeit für Betrachtung, Aufenthalt und Muße, aber auch um Zeit als historische Dimension und relatives Phänomen, hieß es. Der Künstler reflektiere das Grüne Gewölbe mit seinen Automaten und Uhren ebenso wie seine Konzeption als barockes Gesamtkunstwerk, in das Besucher eintauchten wie in eine Zeitkapsel und Zeitmaschine. Dort werde Zeit bemessen oder angehalten, laufe aber gleichzeitig unsichtbar weiter.

Es sei das erste Kunstwerk seit der Zeit von August dem Starken (1670-1733), das ausdrücklich für das Grüne Gewölbe geschaffen wurde, sagte dessen Direktor Marius Winzeler. Es bildet demnach den Auftakt der 300-Jahr-Feiern des Schatzkammermuseums.

Im Juni 1723 befahl der Kurfürst von Sachsen den Ausbau der als Depot dienenden „Geheimen Verwahrung“ im Dresdner Residenzschloss. In zwei Etappen entstand bis September 1729 das Schatzkammermuseum.