Kusel (epd). Mehrere hundert Menschen haben an einer ökumenischen Gedenkfeier für die beiden am 31. Januar in Rheinland-Pfalz getöteten Polizisten teilgenommen. Während am Abend des 3. Februar in der Stadtkirche in Kusel 120 Menschen Platz fanden, verfolgten nach Schätzungen des Ordnungsamtes weitere 500 die Übertragung des Gottesdienstes auf dem Marktplatz. „Wir sind nicht allein mit unseren Gefühlen“, rief der Kuseler evangelische Dekan Lars Stetzenbach den Trauernden im Gebet zu.

Es gebe ein großes Bedürfnis in der Bevölkerung, der Trauer Ausdruck zu verleihen, sagte der Theologe. Die beiden Polizisten, eine 24-Jährige und ihr 29-jähriger Kollege, waren am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle bei Ulmet im Landkreis Kusel auf offener Straße erschossen worden. Sie hatten einen Lieferwagen kontrolliert, auf dessen Ladefläche tote Wildtiere lagen. Die Ermittler gehen davon aus, dass mit den Polizistenmorden Jagdwilderei vertuscht werden sollte. Zwei Tatverdächtige wurden im saarländischen Sulzbach festgenommen und sind in Untersuchungshaft.

„Sind füreinander da“

„Die Lebenslichter von Yasmin und Alexander sind brutal erloschen“, sagte Stetzenbach, während zwei Kerzen am Altar gelöscht wurden. „Alle, die am Montag den Boden unter den Füßen verloren haben, sollen spüren, dass wir hier eine Gemeinschaft sind. Wir sind Menschen, die miteinander leben, leiden und trauern, und die füreinander da sind.“ Im Gottesdienst und vor der Kirche entzündeten Teilnehmer der Gedenkfeier Kerzen neu, die den Wunsch nach Wärme und Helligkeit symbolisierten.