Moritzburg (epd). Das Käthe-Kollwitz-Haus im sächsischen Moritzburg erhält 100.000 Euro aus dem ehemaligen DDR-Parteivermögen. Das Geld soll in Sanierungs- und Umbaumaßnahmen fließen, wie das Museum am 1. Februar in Moritzburg mitteilte. So sei etwa das Haus bisher nicht barrierefrei. Die Künstlerin und Grafikerin Käthe Kollwitz (1867-1945) hatte in dem Gebäude nahe des Moritzburger Schlosses ihre letzten Lebensmonate verbracht. Sie kam im Sommer 1944 auf Initiative des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen (1896-1971) nach Moritzburg bei Dresden. Der Prinz, ein Verehrer ihrer Kunst, richtete für sie zwei Räume im sogenannten Rüdenhof ein. Kollwitz lebte dort bis zu ihrem Tod am 22. April 1945.

Die Mittel kommen aus dem Vermögen ehemaliger Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO), das auf die ostdeutschen Bundesländer verteilt wird. Vorgabe ist dabei, das Geld für Maßnahmen der wirtschaftlichen Umstrukturierung oder für investive oder investitionsfördernde Maßnahmen im sozialen und kulturellen Bereich einzusetzen.

Der kulturpolitische Sprecher der sächsischen SPD-Fraktion, Frank Richter, begrüßte die Zuwendung für das Käthe-Kollwitz-Haus. Damit werden „viel ehrenamtliches Engagement, Beharrlichkeit und jahrelange Bemühungen gewürdigt und honoriert“, erklärte er. Richter setzt sich seit Jahren für das Museum ein.

Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, hatte bei einem Besuch in Moritzburg 2021 angeregt, das Hau in das Blaubuch der kulturellen Gedächtnisorte aufzunehmen. Vor einiger Zeit stand der Erhalt des Museums noch auf der Kippe.