Potsdam (epd). Eine neue Internetseite mit dem Titel „Kein schöner Land“ erinnert an die 23 Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg seit 1990. Sechs weitere aufgeführte Fälle sind laut dem Potsdamer Verein Opferperspektive sogenannte Verdachtsfälle, bei denen Indizien darauf hinweisen, dass die Täter eine rechte, rassistische oder sozialdarwinistische Einstellung hatten. Die Internetseite sei ein Beitrag für das Erinnern an die Todesopfer rechter Gewalt in Brandenburg und an ihre Geschichten, sagte die Geschäftsführerin der Opferperspektive, Judith Porath, am 31. Januar in Potsdam.
Zugleich soll die Seite ermutigen, sich mit der tödlichen Dimension rechter Gewalt aktiv auseinanderzusetzen - in Bildungseinrichtungen, in Rathäusern oder Kirchengemeinden. „Wir alle sind gefragt, dem Vergessen und Verdrängen eine lebendige Erinnerungskultur entgegenzusetzen“, sagte Porath.
Das Projekt „Kein schöner Land“ umfasst laut Porath neben der Webseite auch eine gleichnamige Ausstellung. Die Dokumentation kann kostenfrei bei der Opferperspektive ausgeliehen werden. Außerdem stelle der Verein Lernmaterialien für den pädagogisch begleiteten Ausstellungsbesuch durch Schulklassen kostenfrei zur Verfügung.
Die Seite ging am Montag anlässlich des 25. Jahrestags des Angriffs auf Phan Van Toan online. Er war den Angaben zufolge am 31. Januar 1997 in Fredersdorf bei Berlin von einem Täter ins Koma geschlagen worden und starb drei Monate später an den Folgen der Gewalttat.