Frankfurt a.M. (epd). Die internationale Militärmission in der sudanesischen Bürgerkriegsregion Darfur wird vorläufig nicht abgezogen. Der UN-Sicherheitsrat entschied in der Nacht zum 30. Mai, die Truppenstärke von Unamid zunächst bis zum 3. Juni beizubehalten und bis dahin einen Plan für den Abzug zu entwickeln. Eigentlich hätte der Rückzug der gemeinsamen Truppen von Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union am 31. Mai beginnen sollen.
Seit rund einem Jahr herrscht Unklarheit über die Zukunft von Unamid. Friedensaktivisten im Sudan hatten gewarnt, der Abzug der Mission aus Darfur könne zu neuer Gewalt führen. Derzeit sind noch mehr als 6.500 Soldaten und mehr als 2.100 Polizisten unter Unamid-Mandat in Darfur stationiert. Die Bundeswehr ist mit bis zu 20 Soldaten beteiligt.
Der Sicherheitsrat beschloss zudem, das Mandat der Friedensmission in Somalia und Sanktionen gegen Südsudan zu verlängern. Die 15 Mitglieder des Rats stimmten zu, die derzeitige Truppenstärke von rund 19.000 Soldaten der Mission in Somalia (AMISOM) bis Ende Februar 2021 beizubehalten. Im Südsudan bleiben ein Waffenembargo sowie Reisesperren und das Einfrieren von Vermögen von mehreren mutmaßlichen Verantwortlichen des Bürgerkriegs in Kraft.
Vor der Sitzung des Sicherheitsrats hatte UN-Generalsekretär António Guterres mitgeteilt, dass zwei Soldaten der UN-Stabilisierungsmission im westafrikanischen Mali (Minusma) an Covid-19 gestorben sind. Die Vereinten Nationen sind in derzeit mit rund 110.000 Blauhelmen in 13 Missionen weltweit aktiv.