Max Hollein wird neuer Direktor des Metropolitan Museum of Arts in New York. Das teilte das Haus am Central Park am 10. April mit. Der frühere Museumschef des Frankfurter Städel leitet seit 2016 das Fine Arts Museum in San Francisco. Sein neues Amt will er den Angaben zufolge im kommenden Sommer antreten. Der 48-Jährige gilt als einer der weltweit renommiertesten Ausstellungsmacher.

Der Kuratoriumsvorsitzende des Metropolitan, Daniel Brodsky, sagte, Hollein sei ein "innovativer und inspirierender Museumsleiter". Als Kurator und Direktor habe er außergewöhnliche Fähigkeiten beim Aufbau von Sammlungen, Erschließen neuer Publikumsschichten und institutioneller Weiterentwicklung bewiesen, erklärte das New Yorker Museum nach dessen Wahl.

Zwei Millionen Exponate

Der gebürtige Wiener hatte nach dem Studium von Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre seine Karriere im Guggenheim Museum in New York gestartet. 2001 wurde er an die Frankfurter Kunsthalle Schirn berufen, 2006 kamen die Leitung von Städel und Liebieghaus dazu. Hollein machte mit ambitionierten und publikumträchtigen Ausstellungen - etwa zu Dürer, Botticelli oder Monet - von sich reden.

Im Metropolitan Museum of Art wird Hollein für die enzyklopädische Sammlung von fast zwei Millionen Objekten aus 5.000 Jahren zuständig sein. Neben dem 1870 gegründeten Stammhaus am Central Park gehören noch die Met Breuer für moderne und zeitgenössische Kunst (Madison Avenue) sowie die Met Cloisters mit mittelalterlicher Kunst am Hudson River im Norden Manhattans zu dem Museumskomplex.

Ihn reize es, an einem Ort zu arbeiten, an dem die Besucher die künstlerische Errungenschaft der Menschheit aus erster Hand erleben könnten, sagte Hollein. Zusammen mit dem Met-Präsidenten Dan Weiss hoffe er, das Museum in die Zukunft zu führen und seine Besucher zu inspirieren.

Finanzielle Krise

Das Metropolitan, dass rund 6,7 Millionen Besucher im Jahr zählt, war zuletzt in eine finanzielle Krise geraten. Das Mega-Museum, dass sich weitgehend aus Spenden, Mitgliedschaften, freiwilligen Eintrittsgeldern und Investments finanziert, machte 2015/16 Verluste in Höhe von acht Millionen Dollar. Insgesamt drohte trotz Sparmaßnahmen ein Haushaltsloch von 40 Millionen Dollar. Direktor Thomas Campbell musste gehen.

Der Museumsmanager und Netzwerker Hollein kann indes eine starke Erfolgsbilanz vorzeigen: In Frankfurt vergrößerte er die Städel-Sammlung mit Ankäufen und Leihgaben. Er wurde zum Motor für einen Erweiterungsbau des Städel, dessen Ausstellungsfläche sich fast verdoppelte. Zudem initiierte Max Hollein die digitale Präsentation der Museen, was zum Vorbild für andere europäische Häuser wurde. Auch in Kalifornien realisierte er Ausstellungen mit hohen Besucherzahlen, darüber hinaus organisierte er das Museum of Fine Arts in San Francisco neu und führte es unter striktem Finanzmanagement zu einem ausgeglichenem Budget.