Essen (epd). Ein großes ökumenisches Musicalprojekt erinnert 2019 in Essen an den US-amerikanischen Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968). Für die Premiere des Chormusicals "Martin Luther King" in der Grugahalle am 9. und 10. Februar 2019 mit 2.400 Sängerinnen und Sängern werden noch Teilnehmer gesucht, wie die Veranstalter am 10. April mitteilten. "Das können Chöre oder Einzelsänger sein, jeder kann mitmachen", betonte Ralf Rathmann von der Stiftung Creative Kirche. Die Stiftung organisiert das Musical zusammen mit der Evangelischen Kirche im Rheinland und dem Bistum Essen. Schirmherren sind Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck und der rheinische Präses Manfred Rekowski.
Nach den Pop-Oratorien "Die 10 Gebote" (2010) und "Luther" (2015) mit Zehntausenden Teilnehmenden bundesweit ist es das dritte große Mitmach-Projekt der evangelischen Stiftung aus Witten. Weil die Nachfrage auch diesmal wieder groß sei, seien zwei Chöre mit je 1.200 Plätzen geplant, erläuterte Rathmann. Derzeit gebe es schon 1.500 Anmeldungen. "Amateure treffen auf Profis, neben den acht Profidarstellen ist der Chor der Star des Stückes." Er solle konfessions- und generationsübergreifend von acht bis 80 Jahren sein. Die Premiere in Essen sei der Auftakt für eine bundesweite Tournee 2020.
"Show mit Tiefgang"
In dem als "Unterhaltungsshow mit Tiefgang" angelegten Musical gehe es vor allem um die Frage, welches die Botschaft des vor 50 Jahren ermordeten schwarzen Baptistenpastors für heute sei, sagte der Autor Andreas Malessa. Angesichts eines neu aufkeimenden Rassismus in Deutschland sei es wichtig, "ein Bewusstsein für die Benachteiligung und Geringschätzung von Menschen anderer Rasse, Religion und Herkunft zu schaffen". Als Journalist und Theologe gehe es für ihn um die Schnittstelle von Religion und Politik " jenseits von dem aus allen Schulbüchern bekannten Satz 'I have a dream'." Komponisten des Musicals mit vielen neuen Liedern und altbekannten Gospelsongs sind Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken.
Chordirigenten sind Christoph Spengler, Kirchenmusikdirektor der rheinischen Kirche, und Stefan Glaser, Beauftragter für Kirchenmusik im Bistum Essen. Spengler berichtete, dass frühere Großprojekte "eine Welle von Energie" für die Chorarbeit im Rheinland gebracht hätten: "Es war für viele ein unglaublich emotionales Erlebnis." Glaser betonte, das Musical solle auch eine Ermutigung an die Kirchengemeinden zu gemeinsamen Projekten sein.