Hagen, Altena (epd). Im Fall des Messerangriffs auf den Bürgermeister von Altena im Sauerland hat die Staatsanwaltschaft Hagen Anklage wegen versuchten Mordes erhoben. Der mutmaßliche Täter habe nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft den Altenaer Bürgermeister Andreas Hollstein (CDU) im November vergangenen Jahres aus niederen Beweggründen töten wollen, erklärte das Landgericht Hagen am 21. März. Die Hauptverhandlung soll am 22. Mai beginnen. Der Anschlag auf den Bürgermeister hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst.
Hollstein war in einem Döner-Imbiss von einem Angreifer am Hals verletzt worden. Der Angeklagte soll nach Angaben der Ermittler vor der Tat gesagt haben: "Ich steche Dich ab! Du lässt mich verdursten und holst 200 Ausländer in die Stadt!" Der Anschlag soll an der heftigen Gegenwehr des Bürgermeisters und dem Eingreifen der Imbissbetreiber gescheitert sein. Nach einem Handgemenge gelang es laut Anklage zwei Zeugen, dem Beschuldigten das Messer zu entwinden und ihn festzuhalten. Der Mann wurde festgenommen.
Der 17.000-Einwohner-Ort Altena hatte im Jahr 2016 von sich reden gemacht, weil sich der Stadtrat entschieden hatte, freiwillig mehr Flüchtlinge aufzunehmen, als nach dem Zuteilungsschlüssel des Landes Nordrhein-Westfalen nötig gewesen wäre. Dafür wurde Altena mit dem ersten Nationalen Integrationspreis der Bundesregierung ausgezeichnet.