Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) spricht sich für eine staatliche Anerkennung des Islam als Religionsgemeinschaft aus. "Es braucht Regeln für den Islam in einer zunehmend säkularen Gesellschaft", sagte Laschet den Zeitungen des "RedaktionsNetzwerks Deutschland" (Ausgaben vom 24. März). "Dazu gehört eine Klärung des Verhältnisses zum Staat, so wie wir es mit den christlichen Kirchen seit langem haben." Daran zu arbeiten sei die Idee gewesen, die Wolfgang Schäuble 2006 als damaliger Bundesinnenminister mit der Deutschen Islamkonferenz gehabt habe.

Laschet wies die Äußerungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zurück, wonach der Islam nicht zu Deutschland gehöre. "Theoretische Debatten helfen nicht weiter. Wir müssen uns um das Lösen von Problemen kümmern", sagte der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende. "Die Anerkennung als Religionsgemeinschaft ist ein ambitioniertes Ziel, das ich für richtig und wichtig halte, das aber rechtlich kompliziert ist." Staatskirchliche Fragen seien vor allem in den Bundesländern zu lösen. Laschet lobte die Ankündigung Seehofers, die Islamkonferenz weiterführen zu wollen.