Berlin (epd). Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus am 21. März hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus die Verwendung des Begriffs "Mohr" in der jüngsten Ausgabe der Lutherbibel kritisiert, die eine Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) überarbeitet hatte. "Wie kann der Rat der EKD eine Bibelübersetzung autorisieren, die das Wort 'Mohr' beibehält?", bemängelte Henning Flad, Geschäftsführer des ökumenischen Netzwerks, laut Mitteilung. In der Lutherbibel 2017 heißt es im Buch Jeremia: "Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken?"
Christian Staffa, Mitglied des Sprecherrates der Arbeitsgemeinschaft und Studienleiter der Evangelischen Akademie zu Berlin, erklärte demnach: "Alle neueren Bibelübersetzungen haben neutrale Begriffe wie 'Kuschit' oder 'Schwarzer' gewählt. Nur die Lutherübersetzung bewahrt ein Wort, das wir heute als rassistisch bewerten." Zur Absage an den Rechtspopulismus gehöre der Verzicht auf diskriminierende Begriffe. Die Bundesarbeitsgemeinschaft haben den Rat der EKD schon Anfang 2017 gebeten, den "Mohr" aus der Lutherübersetzung zu entfernen.
Fünf Jahre Arbeit
Mehr als fünf Jahre hatten rund 70 Theologen den Text der Lutherbibel intensiv geprüft, bevor er anlässlich des 500. Reformationsjubiläums in überarbeiteter Fassung erschien. Außer in den klassischen Druckausgaben wurde die Lutherbibel auch als Hörbuch, E-Book, App und Computersoftware veröffentlicht.