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Statistik

Zahl der Stiftungen steigt trotz Pandemie



Die Zahl der Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland ist trotz Corona 2020 um knapp drei Prozent (712) gegenüber dem Jahr 2019 gestiegen. Das teilte der Bundesverband Deutscher Stiftungen am 28. April in Berlin mit. Das sei das stärkste Wachstum des Stiftungssektors seit beinahe einem Jahrzehnt gewesen, hieß es.

Auf 100.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger kommen damit aktuell 28,7 Stiftungen. Neben den jetzt 23.876 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es eine Vielzahl an Stiftungen anderer Rechtsformen.

"Die anhaltende Niedrigzinsphase stellt Stiftungen vor enorme Herausforderungen. Trotzdem zeigen die aktuellen Zahlen, dass das Stiften weiterhin attraktiv bleibt – auch während der Corona-Krise", sagte Friederike v. Bünau, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und Geschäftsführerin der Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: "Die Zukunft wird durch Stiftungen positiv beeinflusst."

Forderung nach Gesetzesreform

"Stiftungen sind ein wichtiger Teil einer starken Zivilgesellschaft", ergänzte Kirsten Hommelhoff, Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. "Umso dringender ist die Verabschiedung des Gesetzesentwurfs zur Vereinheitlichung des Stiftungsrechts noch in dieser Legislaturperiode." Die Reform würde zu mehr Rechtssicherheit für alle Stiftungen führen, so Hommelhoff.

Der Bundestag berät seit Mitte April über die geplante Stiftungsrechtsreform. Sie würde das bisher geltende Landesstiftungsrecht durch ein einheitliches Bundesrecht ablösen und es weiterentwickeln.

Mit Blick auf das Stiftungswachstum ist Hessen mit einer Zunahme um acht Prozent gegenüber 2019 der Spitzenreiter unter den Bundesländern, gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 5,9 Prozent und Brandenburg mit 4,9 Prozent. Die meisten Stiftungen - 4.685 - gibt es in Nordrhein-Westfalen. Allerdings bleibt Hamburg weiterhin das Bundesland mit den meisten Stiftungen im Verhältnis zur Zahl der dort lebenden Menschen: 78 Stiftungen sind es dort pro 100.000 Einwohnern. Die geringste Stiftungsdichte hat weiterhin Brandenburg mit zehn Stiftungen pro 100.000 Einwohnern.