

München (epd). Mit einem neuen Modell will die Innere Mission in München helfen, hauswirtschaftliche Dienstleistungen zu professionalisieren. Träger des Versuchs mit Namen "Regiestelle Hauswirtschaft" ist der Sozialbetrieb diakonia, heißt es in einer Mitteilung vom 10. Januar. Ziel sei es, mit der Qualifizierung von jährlich 60 Personen dem Personal- und Fachkräftemangel im Bereich der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen gezielt entgegenzusteuern.
Kooperiert wird dabei den Angaben nach mit der Landeshauptstadt München. Der Stadtrat hat dem Projekt bereits zugestimmt. "Wir freuen uns, dass wir das Ganze als Träger übernehmen dürfen und haben schon sehr viele Anfragen und Kooperationszusagen", erklärt Christine Hopf, stellvertretende Betriebsleiterin von diakonia inhouse.
Finanziert wird das Projekt vom Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ). Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 624.800 Euro. Gefördert werden sollen vor allem Personen, die bereits in der Hauswirtschaft tätig sind.
Mit der Regiestelle packe man gleich mehrere Schwierigkeiten im Bereich der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen an, betont SPD-Stadtrat Christian Müller. Die Stadt schaffe gemeinsam mit diakonia ein Konzept für die Qualifizierung hauswirtschaftlich Beschäftigter in Privathaushalten sowie im Kita-Bereich. Dadurch werde dieser Bereich professioneller und die Beschäftigten erhalten neue Möglichkeiten.
"Im Bereich der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen, also beispielsweise Reinigung, Küche und kleine Unterstützungen im Alltag, gibt es unterschiedliche Schwierigkeiten. Viele Arbeitsverhältnisse in Privathaushalten sind prekär oder nicht einmal angemeldet", sagt Müller. "Dazu kommen häufig eine mangelnde Ausbildung und teils auch mangelhafte Sprachkenntnisse. Das führt auch in professionellen Bereichen, etwa bei den hauswirtschaftlichen Dienstleistungen in Kitas, zu Problemen wie einem hohen Unterstützungsaufwand.“
Ziel des Modellprojekts ist es, mehr qualifiziertes Personal zu sichern und sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen. Das Projekt startet am 1. März 2020 und läuft bis Ende Dezember 2021.
Diakonias Auftrag ist es, Menschen eine berufliche Orientierung zu ermöglichen, sie zu qualifizieren und auszubilden. Hierfür wurden in den Betrieben von diakonia rund 350 Arbeitsplätze und Beschäftigungsgelegenheiten geschaffen.