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Gesundheit

Krankenhäuser in St. Goar und Oberwesel schließen



Die Krankenhäuser in St. Goar und Oberwesel im Mittelrheintal werden geschlossen. Die katholische Marienhaus-Holding könne die beiden Kliniken aus wirtschaftlichen Gründen nicht erhalten, auch nicht an einem Standort, sagte der Marienhaus-Sprecher Heribert Frieling dem Evangelischen Pressedienst (epd). Neben der Regelversorgung hätten die Häuser eine renommierte konservative Orthopädie angeboten. Während für den Standort St. Goar Ende 2019 Schluss sein soll, solle Oberwesel Ende März 2020 schließen. Von der am 25. Oktober bekanntgegebenen Schließung seien 350 Mitarbeiter betroffen. Das Loreley-Seniorenzentrum werde aber weiter betrieben.

Die Untersuchung einer Beratungsfirma habe ergeben, dass weder ein Umbau noch eine Fusion der beiden Krankenhäuser wirtschaftlich tragfähig sei, erklärte Frieling. Die gesetzlichen Neuregelungen, insbesondere die neuen Vorgaben zur Notfallversorgung und das Pflegestärkungsgesetz, das ab 2020 die Pflegebudgets ausgliedert und die Personalkosten nicht ausreichend finanziere, seien verantwortlich für die Schließung. Daneben seien es die überproportional gestiegenen Tariflöhne sowie die verstärkten Prüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen und dessen restriktive Leistungserstattung, die die Loreley-Kliniken finanziell in die Knie zwängen.

Parallel zur Schließung der Loreley-Kliniken werde die Marienhaus-Unternehmensgruppe mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz den Standort Bingen mit dem Heilig-Geist-Hospital stärken, versicherte der Sprecher.