Kassel (epd). Der Bundesvorsitzende der Grünen, Robert Habeck, hat sich für die Einführung eines "Wagniskapitals" für innovative soziale Start-ups ausgesprochen. Dieses solle 25.000 Euro betragen, sagte Habeck am 29. Oktober bei der Innovationskonferenz der Diakonie Deutschland in Kassel. Bestehe mehr Bedarf, könnten sich auch mehrere Gründer zusammenschließen. Bei Erfolg solle das Kapital dann zurückgezahlt werden. Diese Kontrolle am Ende statt am Anfang eines Projektes würde viele bürokratische Hürden ersparen und Innovationen fördern.
Zudem müsse im Bereich der Wohlfahrt auch über neue Rechtsformen nachgedacht werde, sagte Habeck. Bisher werde streng zwischen kommerziellen und nichtkommerziellen Unternehmen differenziert. Es könne aber auch dem sozialen Fortschritt dienen, wenn eine gute soziale Idee umgesetzt und ein Geschäftsmodell daraus gemacht werde, sagte Habeck.
Unterstützung bekam der Chef der Grünen für seinen Vorschlag von Christian Dopheide vom Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland. Derzeit gingen viele Preisverhandlungen in der Wohlfahrt nur von einer reinen Kostenerstattung aus. "Auch soziale Unternehmen müssen Gewinn machen, um in Zukunft investieren zu können", betonte er.
Thorsten Jahnke vom "Social Impact Lab" in Berlin riet dazu, möglichst viele Akteure zusammenzubringen. Soziale Start-ups würden oft ganz anders denken und seien in der Lage, schnell zu reagieren. Es gebe schon viele gute Ideen und Start-ups, doch hätten diese in der Gesellschaft nur wenig Einfluss.