

Frankfurt a.M. (epd). Der Pflegemarkt wächst nach Angaben der Unternehmensberatung Roland Berger jährlich um rund fünf Prozent. 2015 erreichte er einen Gesamtumsatz von knapp 50 Milliarden Euro.
Im Jahr 2015 befanden sich Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge eine knappe Mehrheit, und zwar 53 Prozent, aller voll- beziehungsweise teilstationären Pflegeheime in freigemeinnütziger Trägerschaft. Freigemeinnützige Träger sind beispielsweise die Diakonie oder die Caritas. Der Anteil der privaten Träger lag bei 42 Prozent, der der öffentlichen bei fünf Prozent.
Anders sieht das Verhältnis allerdings unter den 30 größten Pflegeheimbetreibern aus: 2017 waren von ihnen 18 in privater, elf in gemeinnütziger und einer in kommunaler Hand. Zu diesen 18 größten privaten Anbieter gehörten rund 126.000 Pflegeplätze.
Obwohl der gesamte Pflegemarkt stark wächst, steigt die Anzahl der Pflegeheime in privater Hand im Vergleich besonders schnell. Zwischen 2013 und 2015 stieg sie nach Angaben der Statistikbehörde um 7,3 Prozent, die der freigemeinnützigen um 1,9 Prozent und die der öffentlichen um 6,6 Prozent. Private Pflegeheime betreuen in der Regel allerdings weniger Menschen als gemeinnützige oder öffentliche. In privaten Heimen wurden 2015 im Schnitt 56 Pflegebedürftige betreut, in gemeinnützigen durchschnittlich 67 und in öffentlichen 79.
Um auf dem Markt bestehen zu können, bieten private Anbieter Pflegeplätze häufig zu einem geringen Preis an. Eine Untersuchung der Universität Witten/Herdecke ergab, dass profitorientierte Pflegeheime im Durchschnitt zehn Prozent geringere Tagespreise forderten als die nicht-profitorientierte Konkurrenz.