

Wiesbaden (epd). Die hessische Landesregierung will dafür sorgen, dass alle Krankenhäuser einen qualifizierten Beauftragten für Patientensicherheit einsetzen. Eine entsprechende Rechtsverordnung kündigte Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) am 4. Dezember in Wiesbaden an. Damit gehe das Land über die Anforderungen und Regelungen auf Bundesebene hinaus. Grüttner plant, die Fortbildungen zum Patientensicherheits-Beauftragten finanziell zu fördern und damit die Kliniken zu unterstützen.
Der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Frank Louwen, wies darauf hin, dass Hessen als einziges Bundesland die sogenannten "planungsrelevanten Qualitätsindikatoren" in Gynäkologie, Geburtshilfe und bei Brustoperationen verbindlich ins Gesetz aufgenommen hat. Andere Bundesländer hätten dagegen zum Teil von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sie auszuschließen, sagte der Leiter der Geburtshilfe an der Frankfurter Universitätsklinik. Die Uniklinik erarbeite derzeit mit internationalen Experten ein Konzept zur Patientensicherheit an hessischen Krankenhäusern. Erste Umsetzungsempfehlungen lägen auf dem Tisch.
Minister Grüttner nannte als weitere Bestandteile der Strategie für mehr Qualität und Patientensicherheit die Dokumentation nicht nur von Infektionen, sondern auch jeder Besiedelung von Patienten mit multiresistenten Keimen (MRSA) sowie den Ausbau der Telemedizin.