

Duisburg (epd). Die Armutsgefahr in Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren unter den ausländischen Mitbürgern gewachsen. Mehr als ein Drittel der in Deutschland lebenden Ausländer (36,2 Prozent) sei arm, teilte das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen am 20. September auf der Basis aktueller Untersuchungen mit. Angesichts der zugewanderten Flüchtlinge sei mit einer weiteren Zunahme der Zahlen zu rechnen, hieß es.
"Es kann keine Rede davon sein, dass es den Menschen, die in Deutschland ohne deutschen Pass leben, gut oder sogar zu gutgeht", sagte der Soziologie-Professor Gerhard Bäcker. Vor allem die kürzlich zugewanderten Flüchtlinge müssten mehrheitlich in großer Armut leben, weil sie oft keine Arbeitserlaubnis hätten und auf die niedrigen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz angewiesen seien. Selbst wer nach einer Anerkennung eine Arbeitserlaubnis hat, sei überproportional häufig arbeitslos oder arbeite für einen Niedriglohn.
Den Angaben zufolge stieg das Armutsrisiko in Deutschland in den letzten zehn Jahren. Im vergangenen Jahr waren bereits 15,8 Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Armutsgrenze beginnt da, wo das pro Kopf berechnete Haushaltseinkommen nicht ausreicht, um das sogenannte sozialkulturelle Existenzminimum abzudecken. Statistisch liegt sie bei 60 Prozent des gesamtdeutschen Durchschnittseinkommens.