sozial-Branche

Hessen

Diakonie fordert bessere häusliche Kinderintensivpflege



Die Diakonie Hessen hat einen "akuten Fachkräftemangel" in der häuslichen Kinderintensivpflege beklagt. Eltern würden bei der Versorgung zunehmend alleine gelassen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Horst Rühl am 20. September in Frankfurt am Main. In der Folge blieben viele Kinder länger im Krankenhaus.

Gefordert seien nicht nur mehr Pflegekräfte, sondern auch eine bessere Finanzierung, sagte Rühl. Außerdem seien mehr Einrichtungen und Angebote nötig, um die Eltern zu entlasten. "Die Kinder und ihre Angehörigen in der häuslichen Intensivpflege brauchen unsere Aufmerksamkeit. Hier ist die Bundespolitik gefordert, aber auch die hessische Landesregierung mit einem Aktionsprogramm 'Häusliche Kinderintensivpflege'", sagte Rühl.

Das Aktionsprogramm sollte nach Darstellung der Diakonie die Finanzierung "angemessener Stunden- und Leistungsvergütungssätze durch die Kassen", die Refinanzierung der Fortbildungen über die Krankenkassen, die Sicherung der pflegerischen Versorgung der Kinder beim Besuch von Kindergärten, Schulen, Werkstätten und Einrichtungen sowie die freie Wahl der Wohnform für pflegebedürftige junge Erwachsene umfassen.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die zum Beispiel aufgrund einer künstlichen Beatmung dauerhaft auf eine intensivmedizinische Pflege angewiesen sind, leben zum weit überwiegenden Teil in ihren Familien. Bei der Versorgung und Pflege werden die Angehörigen bis zu 24 Stunden am Tag von ambulanten Pflegediensten mit speziell geschultem Fachpersonal unterstützt. Der Eigenanteil der Eltern liegt zumeist bei etwa sechs Stunden täglich.