Ausgabe 37/2017 - 15.09.2017
Nürnberg (epd). Weiterbildungen und Umschulungen Arbeitsloser in der Altenpflege lohnen sich einer Studie zufolge. Dadurch verbesserten sich deren Jobchancen signifikant, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am 12. September in Nürnberg mit. Eine Umschulung in der Altenpflege "erhöht die Beschäftigungswahrscheinlichkeit langfristig um rund 20 Prozentpunkte", lautet das Ergebnis der Untersuchung. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) rief die Politik auf, die Finanzierung der erfolgreichen Umschulungen fortzusetzen.
Auch kürzere Weiterbildungen mit einer Dauer von wenigen Wochen bis zu einem Jahr können der Untersuchung zufolge die Beschäftigungschancen langfristig um zehn bis 20 Prozentpunkte steigern. "Weil ein wesentlicher Anteil der ehemals Geförderten dauerhaft im Pflegesektor tätig bleibt, tragen diese Maßnahmen auch dazu bei, die Lücke zwischen dem wachsenden Altenpflegebedarf und dem Altenpflegeangebot zu verkleinern", betonten die Forscherinnen Christine Dauth und Julia Lang.
Ein hoher Anteil der vorher Arbeitslosen, die in der Altenpflege geschult wurden, arbeitet auch langfristig im Pflegesektor. Unter den Umschulungsteilnehmern sind es rund 70 Prozent, bei den Teilnehmern an den kürzeren Weiterbildungen sind es den Angaben zufolge rund 50 Prozent. Das IAB gehört zur Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg.
Bernd Meurer, Präsident des bpa, sagte, die Studie habe bestätigt, dass die "Altenpflege eine der wenigen klassischen Branchen ist, in der trotz des digitalen Wandels noch sichere Jobs mit Zukunft entstehen". Und er ergänzte: "Die Altenpflege ist ein Verbleibsberuf und kein Ausstiegsberuf."
Der Verbandschef rief die Verantwortlichen in der Politik und bei der Bundesagentur für Arbeit auf, "die erfolgreiche Umschulungsfinanzierung fortzuführen". Angesichts einer Million Langzeitarbeitslosen und dem schon jetzt gravierenden Fachkräftemangel in der Altenpflege ermöglichten diese Qualifizierungen vielen Menschen eine dauerhafte Berufs- und Lebensperspektive.