Ausgabe 32/2017 - 11.08.2017
Osnabrück, Hannover (epd). Die Caritas Osnabrück und das Raphaelswerk Hannover bieten ab sofort in Osnabrück eine Rückkehrberatung für Geflüchtete an. "Wir wollen Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren wollen oder müssen, eine würdevolle Rückkehr ermöglichen", sagte der stellvertretende Direktor des Caritasverbandes, Günter Sandfort, am 9. August. Ziel sei es, Abschiebungen zu vermeiden und den Rückkehrern beim Neustart in ihren Heimatländern zu helfen.
Das Raphaelswerk, ein Fachverband der Caritas mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Auswanderer- und Rückkehrberatung, biete diesen Dienst bereits in Hannover an, erläuterte Sandfort. In Oldenburg werde demnächst, in Zusammenarbeit mit der Caritas in Vechta, ein weiterer Anlaufpunkt eingerichtet. Damit ist das Hilfswerk gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt in Hildesheim der einzige freie Anbieter für Rückkehrberatung in Niedersachsen.
Immer mehr Flüchtlinge bekämen von den Bundesbehörden die Aufforderung, Deutschland wieder zu verlassen, betonte der Direktor. Andere sähen in Deutschland für sich keine Perspektive, das Asylverfahren dauere ihnen zu lange oder sie hätten schlicht Heimweh nach der Familie. Ziel der deutschen Flüchtlingspolitik sei es derzeit, Menschen ohne Bleibeperspektive möglichst schnell in ihre Heimatländer zurückzuführen, sagte Sandfort.
Die Zahl der freiwilligen Ausreisen sei in Niedersachsen in 2016 gegenüber dem Vorjahr sprunghaft von knapp 3.800 auf fast 12.000 angestiegen. Die Caritas Osnabrück finanziere eine viertel Stelle mit 15.000 Euro pro Jahr, erläuterte Sandfort. Zwei Beraterinnen böten alle 14 Tage in Osnabrück eine Sprechstunde an. Ob es Bedarf für eine Ausweitung des Angebots gebe, werde sich zeigen. "Das ist auf jeden Fall ein Anfang."