sozial-Branche

Osnabrück

Caritas und Raphaelswerk bieten Rückkehrberatung für Flüchtlinge



Die Caritas Osnabrück und das Raphaelswerk Hannover bieten ab sofort in Osnabrück eine Rückkehrberatung für Geflüchtete an. "Wir wollen Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren wollen oder müssen, eine würdevolle Rückkehr ermöglichen", sagte der stellvertretende Direktor des Caritasverbandes, Günter Sandfort, am 9. August. Ziel sei es, Abschiebungen zu vermeiden und den Rückkehrern beim Neustart in ihren Heimatländern zu helfen.

Das Raphaelswerk, ein Fachverband der Caritas mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Auswanderer- und Rückkehrberatung, biete diesen Dienst bereits in Hannover an, erläuterte Sandfort. In Oldenburg werde demnächst, in Zusammenarbeit mit der Caritas in Vechta, ein weiterer Anlaufpunkt eingerichtet. Damit ist das Hilfswerk gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt in Hildesheim der einzige freie Anbieter für Rückkehrberatung in Niedersachsen.

Immer mehr Flüchtlinge bekämen von den Bundesbehörden die Aufforderung, Deutschland wieder zu verlassen, betonte der Direktor. Andere sähen in Deutschland für sich keine Perspektive, das Asylverfahren dauere ihnen zu lange oder sie hätten schlicht Heimweh nach der Familie. Ziel der deutschen Flüchtlingspolitik sei es derzeit, Menschen ohne Bleibeperspektive möglichst schnell in ihre Heimatländer zurückzuführen, sagte Sandfort.

Die Zahl der freiwilligen Ausreisen sei in Niedersachsen in 2016 gegenüber dem Vorjahr sprunghaft von knapp 3.800 auf fast 12.000 angestiegen. Die Caritas Osnabrück finanziere eine viertel Stelle mit 15.000 Euro pro Jahr, erläuterte Sandfort. Zwei Beraterinnen böten alle 14 Tage in Osnabrück eine Sprechstunde an. Ob es Bedarf für eine Ausweitung des Angebots gebe, werde sich zeigen. "Das ist auf jeden Fall ein Anfang."


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Bahnhofsmission fordert psychologische Betreuung für Obdachlose

Nach einem erneuten Gewaltvorfall an der Berliner Bahnhofsmission am Zoo fordert der Leiter der Einrichtung eine bessere krisenpsychologische Betreuung für Obdachlose in der Bundeshauptstadt. Viele der Wohnungslosen seien psychisch krank und hätten zugleich keinerlei Chance auf eine Betreuung oder Behandlung, sagte Bahnhofsmissionsleiter Dieter Puhl am 9. August in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das müsse sich auch angesichts der ständig wachsenden Anzahl von Obdachlosen in Berlin unbedingt ändern. Schätzungen zufolge leben in Berlin derzeit etwa 8.000 Menschen auf der Straße.

» Hier weiterlesen

Private Pflegeanbieter wollen Fachkräftequote abschaffen

Der Bundesverband der privaten Pflegeanbieter (bpa) hat angesichts des Fachkräftemangels ein Ende der starren Fachkräftequote in den Pflegeeinrichtungen gefordert. "Wir wollen einen Denkprozess einläuten, um die Quote zu flexibilisieren", sagte der niedersächsische Landesvorsitzende Henning Steinhoff am 10. August dem epd. Derzeit muss in Pflegeeinrichtungen mindestens die Hälfte des Pflegepersonals aus Fachkräften bestehen. Die Diakonie und der evangelische Pflegeverband wiesen den Vorschlag zurück und warnten vor einer Gefahr für die Qualität der Pflege.

» Hier weiterlesen

Paritätischer kritisiert fehlende Lehrerstellen für Inklusion

Zum Schulbeginn in Hessen am 13. August bemängelt der Paritätische Wohlfahrtsverband fehlende Lehrerstellen für Inklusion behinderter Kinder an Regenschulen. Dabei bezieht sich der Verband auf eine Mitteilung des hessischen Kultusministeriums vom Juni, in der von 58 neuen Lehrerstellen in diesem Bereich die Rede ist. Angesichts der "kontinuierlich steigenden" Anzahl der Schüler mit Behinderungen müsse es aber deutlich mehr Lehrerstellen geben, teilte der Verband am 8. August in Frankfurt am Main mit.

» Hier weiterlesen