Ausgabe 31/2017 - 04.08.2017
Hamburg (epd). Jeder Beschäftigte in Deutschland hat im vergangenen Jahr Antidepressiva für durchschnittlich zwei Wochen verschrieben bekommen. Nach Berechnungen der Techniker Krankenkasse (TK) hat sich die verschriebene Menge damit seit 2007 verdoppelt. Frauen bekommen mehr Antidepressiva verordnet als Männer, wie die TK am 1. August in Hamburg mitteilte.
Bei männlichen Beschäftigten stieg die Menge jedoch schneller: Sie erhielten 2016 im Schnitt für 10,5 Tage Medikamente gegen Depressionen, 114 Prozent mehr als 2007. Bei Frauen stieg die verordnete Dosis im selben Zeitraum um 93 Prozent von 8,7 auf 16,8 Tageseinheiten.
Laut der TK-Stressstudie fühlen sich 43 Prozent der Beschäftigten in Deutschland abgearbeitet und verbraucht. Jeder Vierte gibt an, dass der Stress schon so ungesund wurde, dass die üblichen Ausgleichsstrategien nicht mehr reichten, um runterzukommen. Auch das trägt nach Einschätzung der TK dazu bei, dass stressbedingte Krankschreibungen zunehmen und die Menge der Antidepressiva-Verordnungen steigt.