sozial-Politik

Krankenkassen

Beschäftigte schlucken mehr Medikamente gegen Depressionen



Jeder Beschäftigte in Deutschland hat im vergangenen Jahr Antidepressiva für durchschnittlich zwei Wochen verschrieben bekommen. Nach Berechnungen der Techniker Krankenkasse (TK) hat sich die verschriebene Menge damit seit 2007 verdoppelt. Frauen bekommen mehr Antidepressiva verordnet als Männer, wie die TK am 1. August in Hamburg mitteilte.

Bei männlichen Beschäftigten stieg die Menge jedoch schneller: Sie erhielten 2016 im Schnitt für 10,5 Tage Medikamente gegen Depressionen, 114 Prozent mehr als 2007. Bei Frauen stieg die verordnete Dosis im selben Zeitraum um 93 Prozent von 8,7 auf 16,8 Tageseinheiten.

Laut der TK-Stressstudie fühlen sich 43 Prozent der Beschäftigten in Deutschland abgearbeitet und verbraucht. Jeder Vierte gibt an, dass der Stress schon so ungesund wurde, dass die üblichen Ausgleichsstrategien nicht mehr reichten, um runterzukommen. Auch das trägt nach Einschätzung der TK dazu bei, dass stressbedingte Krankschreibungen zunehmen und die Menge der Antidepressiva-Verordnungen steigt.


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Verbände kritisieren soziale Schieflage bei Sozialausgaben

Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs steigen die Sozialausgaben. Wohlfahrtsverbände sehen darin einen Beleg für die soziale Ungleichheit im Land.

» Hier weiterlesen

Mitmachaktion für mehr Menschlichkeit

Viele Sozialverbände werden vor der Bundestagswahl aktiv. So auch der Deutsche Caritasverband. Mit der Aktion "Wählt Menschlichkeit" will er ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile, gegen Ausgrenzung und Tendenzen der Entsolidarisierung setzen.

» Hier weiterlesen

"Einfluss der Sozialverbände im Wahlkampf ist überschaubar"

Nicht nur die Parteien sind im Wahlkampfmodus, auch die großen Sozialverbände starten Aktionen zur Bundestagswahl. Sie wollen "Aufklärungsarbeit" leisten, und setzen auch die Kandidaten in den Wahlkreisen unter Druck. Das sei völlig legitim, sagt der Münchner Parteienforscher Michael Koß. Doch er bezweifelt, dass die Initiativen wirklich zum Ziel führen.

» Hier weiterlesen