sozial-Politik

Berlin

Suchthilfe-App unterstützt Flüchtlinge



Der Berliner Senat hat eine neue Hilfe-App für Flüchtlinge mit Suchtproblemen gestartet. Mit der Smartphone-Anwendung "Guidance" soll Geflüchteten der Zugang zur Berliner Suchthilfe erleichtert werden, wie der Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Boris Velter (SPD), am 14. Juli sagte.

Die App steht den Angaben zufolge in fünf verschiedenen Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi) zur Verfügung. Sie informiert über das Thema Sucht, Suchtmittel sowie über gesetzliche Vorgaben. Über eine integrierte GPS-Funktion könnten Nutzer zudem schnell und unkompliziert Hilfsangebote in der Nähe finden. Die App "Guidance" ist kostenlos im App Store sowie bei Google Play erhältlich, hieß es weiter.

Velter betonte, dass die Erfahrung mit Krieg und Flucht, der Verlust bekannter Lebensstrukturen, das fehlende Sprachverständnis und eine ungewisse Zukunft eine enorm hohe psychische Belastung seien und bei Flüchtlingen suchtauslösend sein könnten. "Einige greifen deshalb zu Alkohol, Medikamenten oder Drogen und befinden sich dann bald in einem Strudel, aus dem sie ohne Hilfe nicht mehr herauskommen", sagte der Staatssekretär.

Bislang seien Flüchtlingen etwa wegen Verständigungsschwierigkeiten die Hilfs- und Beratungsangebote der Suchthilfe oft verschlossen geblieben. Gleichzeitig würden die Betroffenen aber in der Regel ein Smartphone als wichtigstes Kommunikationsmittel besitzen. Die App sei nun eine niedrigschwellige Möglichkeit für Flüchtlinge, Hilfe im Kampf gegen die Sucht zu finden. Die Entwicklung der App wurde den Angaben zufolge vom Land Berlin mit 57.000 Euro gefördert.


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