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Caritas

Mehr geförderter Wohnraum für psychisch Kranke gefordert



Der Zweckverband katholischer psychiatrischer Einrichtungen im Rheinland fordert eine stärkere Berücksichtigung von psychisch Kranken bei der Vergabe öffentlich geförderten Wohnraums. Gemeinsam mit der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Köln machte sich der Zweckverband am 5. Mai zum Europäischen Tag der Menschen mit Behinderung für eine Fünf-Prozent-Quote stark. Nach den Vorstellungen von Zweckverband und Arbeitsgemeinschaft solle auf die Wohnungswirtschaft eingewirkt werden, dass fünf Prozent des öffentlich geförderten Wohnraums vorzugsweise Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Behinderungen zur Verfügung gestellt werden.

"Menschen mit psychischen Behinderungen oder Menschen mit einer Suchtgeschichte haben zunehmend große Probleme auf dem Wohnungsmarkt", erklärten die Organisationen. Es gebe einen Konkurrenzkampf um die wenigen sozial geförderten Wohnungen, "den unsere Leute nicht gewinnen", begründeten Peter Scharfe, Vorstandsmitglied des Zweckverbandes und Geschäftsführer der Alexianer Köln, und Fritz Papenbrock, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, ihren Vorstoß. Dies habe zur Folge, dass die Einrichtungen und Wohngruppen der Träger "volllaufen".

"In der jetzigen Situation auf dem sozialen Wohnungsmarkt sehen wir zurzeit keine andere Möglichkeit, als diese Quote zu fordern", sagten Scharfe und Papenbrock. Sie wünschten sich auch, dass der so zur Verfügung gestellte Wohnraum für Menschen mit psychischen Behinderungen in die Trägerschaft der Einrichtungen gestellt werde. Denn das Prinzip, dass der Vermieter auswählen könne, wer die Wohnung bezieht, "hat sich für unsere Leute nicht bewährt".

"Wir hatten eine Frau, die hat drei Jahre eine eigene Wohnung gesucht", berichtete Christiane Marschner, Fachbereichsleiterin bei den Alexianern. Und so lange blieb der Wohnplatz in der Einrichtung blockiert. Das sei kein Einzelfall, und das neue Bundesteilhabegesetz werde den Druck noch erhöhen. Kritiker befürchten beim Bundesteilhabegesetz Versorgungslücken bezüglich der Finanzierung von Wohnkosten.

Der Zweckverband der katholisch psychiatrischen Behandlungs- und Betreuungseinrichtungen im Rheinland vertritt zehn Einrichtungen, als Gast ist auch die evangelische Stiftung Tannenhof kooptiert.


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