sozial-Branche

Behinderung

Expertin: Gesellschaftliche Strukturen stehen Inklusion entgegen



Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist in vielen Bereichen der Gesellschaft noch immer nur eingeschränkt möglich. Der stärkeren Teilhabe stünden "oft gesellschaftliche Strukturen entgegen", sagte Ilona Luttmann, Vorstand des Diakonischen Werks Augsburg, dem Evangelischen Pressedienst (epd). In einer Gesellschaft, die auf Leistungsorientierung setze, sei Inklusion in vielen Fällen "nur in Ansätzen machbar", betonte Luttmann anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Augsburger Diakonie.

Inklusive Ansätze würden überdies oft durch Finanzierungsstrukturen im Sozialbereich eingeschränkt, erläuterte die Expertin. Luttmann nannte als Beispiel ein Inklusionsprojekt in Augsburg, bei dem junge Menschen mit psychischen Problemen Tür an Tür mit Senioren wohnen. Es gebe dort verschiedene Projekte, wo die Jungen die Älteren unterstützen. Allerdings müsse die Finanzierung für die Arbeit mit den jungen Menschen strikt getrennt sein von der Finanzierung für die Seniorenarbeit. "An dieser Struktur kann durchaus so manches Projekt scheitern - und damit auch der inklusive Ansatz", erklärte Luttmann.


« Zurück zur vorherigen Seite

Weitere Themen

Regine-Hildebrandt-Preis für Projekte in Berlin und Brandenburg

Der diesjährige Regine-Hildebrandt-Preis der Bielefelder Stiftung Solidarität geht an die Bahnhofsmission Berliner Zoo und den Verein "Mit uns gelingt's (MUG) Brandenburg". Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 18. Mai im Neuen Bielefelder Rathaus verliehen, wie die Stiftung am 30. März mitteilte. Das Preisgeld kommt gemeinnützigen Einrichtungen nach Wahl der Preisträger zugute. Die Laudatio soll der Bielefelder Konfliktforscher Andreas Zick halten.

» Hier weiterlesen

Jugendhilfe-Verbände: Zugangsbarrieren für Flüchtlingskinder abbauen

Kinder- und Jugendhilfeorganisationen in Nordrhein-Westfalen haben an die Behörden appelliert, Angebote für junge Leute auch allen Flüchtlingskindern unabhängig von ihrem Asylstatus zugänglich zu machen. Die Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge in NRW bat in einer am 3. April in Köln veröffentlichten Erklärung alle kommunalen Ausländerbehörden, geltendes Recht großzügig und transparent auszulegen und die Reisefreiheit junger Leute nicht zu behindern.

» Hier weiterlesen

Modellprojekt will Gefühle demenzkranker Menschen vermitteln

Reaktionen demenzkranker Menschen lösen bei Angehörigen und Außenstehenden oft Unverständnis und Abwehr aus. Eine Bremer Initiative will dazu beitragen, dass sich das ändert. Mit verblüffenden Aktionen.

» Hier weiterlesen