Ausgabe 14/2017 - 07.04.2017
Augsburg (epd). Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist in vielen Bereichen der Gesellschaft noch immer nur eingeschränkt möglich. Der stärkeren Teilhabe stünden "oft gesellschaftliche Strukturen entgegen", sagte Ilona Luttmann, Vorstand des Diakonischen Werks Augsburg, dem Evangelischen Pressedienst (epd). In einer Gesellschaft, die auf Leistungsorientierung setze, sei Inklusion in vielen Fällen "nur in Ansätzen machbar", betonte Luttmann anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Augsburger Diakonie.
Inklusive Ansätze würden überdies oft durch Finanzierungsstrukturen im Sozialbereich eingeschränkt, erläuterte die Expertin. Luttmann nannte als Beispiel ein Inklusionsprojekt in Augsburg, bei dem junge Menschen mit psychischen Problemen Tür an Tür mit Senioren wohnen. Es gebe dort verschiedene Projekte, wo die Jungen die Älteren unterstützen. Allerdings müsse die Finanzierung für die Arbeit mit den jungen Menschen strikt getrennt sein von der Finanzierung für die Seniorenarbeit. "An dieser Struktur kann durchaus so manches Projekt scheitern - und damit auch der inklusive Ansatz", erklärte Luttmann.