Ausgabe 10/2017 - 10.03.2017
Berlin (epd). Das Netzwerk "Unternehmen integrieren Flüchtlinge" hat innerhalb eines Jahres seines Bestehens 2.500 Jobs für Flüchtlinge geschaffen. "Es ist bemerkenswert, wie viel die Betriebe investieren, um die Integration Geflüchteter erfolgreich zu gestalten", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am 9. März in Berlin. Für die bundesweite Initiative kooperieren die Industrie- und Handelskammern und das Bundeswirtschaftsministerium.
Eine Umfrage des Netzwerks zeigt, dass 300 Mitgliedsunternehmen 2.500 Beschäftigungsverhältnisse für Geflüchtete geschaffen haben. "Dabei ist der Einstieg oft ein Praktikum: 1.560 Praktikumsstellen wurden geschaffen. Immerhin 271 Geflüchtete haben bereits eine Ausbildung begonnen oder bereiten sich im Rahmen einer Einstiegsqualifizierung auf die Ausbildung vor (332)", hieß es. Ebenso konnten den Angaben nach 40 Fachkraftstellen besetzt werden. Hilfsarbeitertätigkeiten üben derzeit 285 Geflüchtete aus.
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) dankte allen Unternehmen: "Arbeit und Ausbildung sind eine Brücke hin zu einer erfolgreichen Integration. Das ist ein starkes Signal für andere Unternehmen, sich auch auf diesem Feld zu engagieren."
Das Netzwerk schafft den Rahmen für den Erfahrungsaustausch von Unternehmen, die sich bereits für Flüchtlinge engagieren oder engagieren wollen. Es bietet zudem praxisrelevante Informationen zur Beschäftigung von Flüchtlingen. Zwei Drittel der in der Umfrage antwortenden Unternehmen waren kleine oder mittlere Unternehmen, ein Drittel große Unternehmen. Dabei waren alle Branchen vertreten. Den größten Anteil mit einem Viertel machten Industriebetriebe aus, gefolgt von Handel mit gut elf Prozent sowie Landwirtschaft und Handwerk mit je zehn Prozent.
80 Prozent der Umfrageteilnehmer, die Geflüchtete in ihrem Betrieb beschäftigen, wollen ihr Integrationsengagement in gleicher Weise fortsetzen oder sogar erhöhen. Unternehmen ohne Mitarbeiter mit Fluchthintergrund äußern sich zurückhaltender über ihr künftiges Engagement. Etwas mehr als die Hälfte derer, die Ende 2016 noch keinen Flüchtling eingestellt hatten, plant dies in diesem Jahr zu ändern.