Ausgabe 10/2017 - 10.03.2017
Neuendettelsau (epd). Christliche Pflegeheime und Krankenhäuser passen nach Meinung des Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, "sehr wohl in unsere zunehmend säkulare Gesellschaft". Gerade in solch einer Gesellschaft sei das Bedürfnis "nach mehr Nähe, Zusammenhalt und auch nach Spiritualität zu spüren", sagte der CDU-Politiker am 5. März in Neuendettelsau zum Auftakt der diesjährigen Fastenpredigt-Reihe des evangelischen Sozialwerks. Den christlichen Krankenhäusern gehe es laut dem Krankenhausreport 2016 auch wirtschaftlich besser als den kommunal geführten, sagte er.
Am besten gehe es den privat geführten Kliniken, räumte Laumann ein. Der Erfolg sei aber unter anderem darauf zurückzuführen, dass "die OP-Säle nach dem Prinzip der Fließbänder des Autobauers Henry Ford gebaut werden und Personal vielfach outgesourct wird", sagte er laut einer Mitteilung der Diakonie Neuendettelsau vom Montag. Es liege auf der Hand, dass es Alternativen zu Pflegeheimbetreibern geben müsse, die aktiennotiert sind und deren Leitung in Paris sitze.
Christlich geführte Häuser seien näher am Menschen und die Rendite stehe nicht an erster Stelle. Gleichwohl wisse er, dass das nicht immer einfach sei und auch "christliche Einrichtungen ökonomischem Druck" ausgesetzt seien, sagte Laumann.