Ausgabe 10/2017 - 10.03.2017
London (epd). Die skandinavischen Länder bieten im weltweiten Vergleich die besten Job-Bedingungen für Frauen. Dabei liegt Island an der Spitze: Hier haben den Angaben zufolge überdurchschnittlich viele Frauen einen Hochschulabschluss, wie der am 8. März veröffentlichte "Glass-Ceiling-Index 2017" des britischen Magazins "The Economist" ergab. Auch die Zahl von Frauen in Vorstandspositionen und der Frauenanteil im Parlament ist in Island besonders hoch. Die Türkei, Japan und Süd-Korea nehmen die letzten drei Plätze im Ranking der 29 untersuchten Staaten ein.
Der Anteil berufstätiger Frauen hat sich dem Bericht zufolge in den Industriestaaten seit 2005 leicht erhöht. Die Quote stieg um drei Prozentpunkte auf 63 Prozent. Die Männererwerbsquote blieb in dem Zeitraum konstant bei 80 Prozent.
Demnach hat sich auch die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern im Laufe der vergangenen fünf Jahre nicht signifikant verändert. Noch immer verdienen Frauen rund 85 Prozent eines durchschnittlichen Männergehalts.
Deutschland belegt im Ranking Rang 19, hinter Österreich und vor den USA. In der Bundesrepublik liegt demnach der Frauenanteil unter den Erwerbstätigen 9,1 Prozentpunkte unterhalb der Männerquote. In der Bundesrepublik verdienen Frauen zudem 17,1 Prozent weniger als Männer. Nur 29,3 Prozent der Managerposten in Deutschland werden von Frauen bekleidet. Mit diesem Wert reiht sich Deutschland laut "Economist" auf den unteren Rängen ein.
Laut der Autorin des Index, Roxana Willis, zeigen die Daten in diesem Jahr, dass die Gleichberechtigungsprobleme in den OECD-Ländern weiterhin andauern. Die Untersuchung belege, "dass wenige Frauen es geschafft haben, starke Alt-Herren-Netzwerke zu durchbrechen und die Karriereleiter hinaufzusteigen". "The Economist" veröffentlichte den Index zum fünften Mal.