Ausgabe 10/2017 - 10.03.2017
Berlin (epd). Frauen leisten täglich 52 Prozent mehr unbezahlte Tätigkeit für andere als Männer. Zu diesem Ergebnis kommt ein am 7. März in Berlin vorgestelltes Gutachten für den zweiten Gleichstellungsbericht. Frauen sind demnach zusätzlich mit der Erziehung von Kindern, mit der Pflege von Angehörigen, mit Ehrenämtern und Hausarbeit beschäftigt.
Den Sachverständigen zufolge ist das Ziel der Gleichstellung von Männern und Frauen in Deutschland noch nicht erreicht. Frauen erzielten pro Stunde und auch über den Lebensverlauf hinweg weniger Einkommen, hieß es. Die Sachverständigenkommission bewertete die sogenannte Lohn- und Sorge-Lücke als Zeichen ungleicher Verwirklichungschancen von Frauen und Männern.
Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig (SPD) wies in diesem Zusammenhang auf notwendige gesetzliche Änderungen hin. Dazu zählten etwa das Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit und eine Aufwertung der sozialen Berufe, vor allem der Pflegeberufe. Es müssten zudem mehr Frauen in den Vorständen und im obersten Management arbeiten sowie eine Familienarbeitszeit mit einem Familiengeld umgesetzt werden, betonte Schwesig.
Den Angaben nach wird derzeit eine Stellungnahme der Bundesregierung zu dem Gutachten in den Ressorts abgestimmt. Nach Abschluss der Ressortabstimmung werden Gutachten und Stellungnahme dem Bundeskabinett vorgelegt.