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Hilfsorganisationen

50 Jahre Hilfswerk terre des hommes



Das Kinderhilfswerk terre des hommes mit Sitz in Osnabrück wurde vor 50 Jahren, am 8. Januar 1967, unter dem Eindruck des Vietnamkriegs gegründet. Vorbild war die gleichnamige Organisation in der Schweiz. Der französische Name terre des hommes steht für "Erde der Menschlichkeit".

Wie die Schweizer Organisation begann auch das deutsche Hilfswerk terre des hommes Mitte 1967, schwer verletzte Kinder aus Vietnam zur medizinischen Behandlung nach Deutschland zu fliegen. Rund 200 Jungen und Mädchen kamen bis 1971 in deutsche Krankenhäuser. Terre des hommes baute Zentren für ihre Weiterbetreuung in Dehme bei Bad Oeynhausen und später in Vietnam. Denn bis auf eine Handvoll von ihnen mussten alle in ihre Heimat zurückkehren.

Das Hilfswerk wuchs schnell und organisierte weitere Projekte etwa für hungernde Kinder aus Nigeria. In den 70er Jahren war die Vermittlung von Auslandsadoptionen ein Schwerpunkt der Arbeit. Das Hilfswerk entwickelte Auswahlverfahren und Standards für Auslandsadoptionen, die auch von staatlichen Stellen übernommen wurden. 1994 wurde beschlossen, das Programm einzustellen. Im Verein hatte sich die Ansicht durchgesetzt, dass es besser sei, die Projekte für Waisenkinder in den jeweiligen Ländern auszubauen.

Das Engagement für Kinderrechte, der Kampf gegen Kinderarbeit, sexuelle Ausbeutung und gegen den Einsatz von Kindersoldaten wurde ein wichtiger Teil der Arbeit von terre des hommes. Jungen und Mädchen sollen Schulen besuchen können und Ausbildungen erhalten, um einmal auf eigenen Füßen zu stehen. Von Anfang an arbeitete das Hilfswerk ausschließlich mit Partnern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen.

Auch die Nothilfe und der Wiederaufbau nach Naturkatastrophen, etwa nach dem Tsunami 2004 in Südasien oder dem Erdbeben 2010 in Haiti, gewannen an Bedeutung. Seit 2015 kümmert sich terre des hommes auch um Flüchtlingskinder in Deutschland, entlang der Fluchtrouten und im Nahen Osten.

Das Kinderhilfswerk nahm 2015 knapp 23 Millionen Euro ein. 18 Millionen davon waren Spenden. Nach Angaben von terre des hommes kam das Geld rund 800.000 Kindern und Jugendlichen zugute.


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