Ausgabe 48/2017 - 02.12.2016
Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche unterstützt den in finanzielle Not geratenen Sozialkonzern "Diakovere" in Hannover mit 9,5 Millionen Euro. Das beschloss das Kirchenparlament am 25. November in Hannover nach kontroverser Debatte zum Abschluss seiner Herbsttagung. Landesbischof Ralf Meister und Finanzchef Rolf Krämer hatten zuvor vehement dafür geworben, "Diakovere" zu helfen. Der Konzern ging aus drei evangelischen Krankenhäusern hervor. Er ist inzwischen das größte Sozialunternehmen in freigemeinnütziger Trägerschaft in Norddeutschland.
Laut Synodenbeschluss erlässt die Landeskirche dem Konzern noch im laufenden Jahr eine Darlehensschuld von fünf Millionen Euro. Weitere 4,5 Millionen Euro sollen 2017 als Zuschuss fließen. Dieses Geld ist jedoch an Projekte mit diakonischem Profil gebunden und mit einem Sperrvermerk versehen. Elf der insgesamt 75 Kirchenparlamentarier stimmten gegen die Finanzspritze, acht enthielten sich.
"Diakovere" ist ein Gesamtunternehmen der Krankenhäuser Annastift, Friederikenstift und Henriettenstift in den Bereichen Krankenhaus, Alten-, Behinderten- und Jugendhilfe sowie Bildung. Das Unternehmen hatte 2015 nach vier Jahren mit Verlusten erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Betrieb schiebt jedoch einen großen Investitionsstau vor sich her.