Ausgabe 48/2017 - 02.12.2016
Hamburg (epd). Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf in Hamburg wurde von der Landesgeschäftsstelle Qualitätssicherung für sein "innovatives Modell zur Versorgung von Patienten mit Demenz" ausgezeichnet. "Das hohe Engagement der Mitarbeitenden für die Wahrung des Grundrechts auf Selbstbestimmung von Menschen mit Demenz und die gelebte Patientenorientierung haben uns besonders beeindruckt", sagte Christoph Kranich, Vorsitzender des Fachgremiums Patientensicherheit und Jurymitglied bei der Übergabe der Urkunde. Im Mittelpunkt stand dabei die Station "DAVID" für akut internistisch erkrankte Patienten mit Nebendiagnose Demenz, wie die Klinik am 24. November mitteilte.
Damit Patienten mit Demenz einen sicheren Krankenhausaufenthalt erleben und das Risiko von Stürzen oder Behandlungsabbrüchen reduziert wird, hat das Ev. Krankenhaus Alsterdorf zahlreiche Schritte unternommen. Dazu zählen unter anderem ein besonderes Raumkonzept zur besseren Orientierung auf Station "DAVID" sowie vorbereitende Schulungen für Mitarbeitende aller Fachbereiche im Umgang mit Menschen mit Demenz.
Zudem gebe es einen Handlungsleitfaden ("Wahrung der Patientenautonomie in Diagnostik und Therapie"), der Mitarbeitende und Angehörige darüber informiert, wie der Wille des Patienten wahrgenommen und berücksichtigt werden kann, auch wenn er aufgrund seiner Demenz im Ausdruck eingeschränkt ist.
Die Zahl hochbetagter Patienten mit Nebendiagnose Demenz im Krankenhaus steige und werde in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels weiter zunehmen, hieß es. Kliniken seien jedoch häufig noch nicht auf die besonderen Bedürfnisse dieser Patienten eingestellt. Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf wurde in den vergangenen drei Jahren von der Robert Bosch Stiftung in der Entwicklung zur demenzsensiblen Klinik gefördert. Die Arbeit auf Station "DAVID" wird im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung durch das Institut für Medizinsoziologie am Universitätsklinikum Eppendorf evaluiert.