sozial-Branche

Rassismus

Kumpel-Verein feiert 30. Geburtstag




Das Logo der Vereins: Die gelbe Hand mit der roter Aufschrift "Mach meinen Kumpel nicht an!"
epd-bild / Mach meinen Kumpel nicht an! e.V.

Mit einem Empfang im Bundeskanzleramt auf Einladung von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Aydan Özoğuz (SPD) hat der Verein "Mach meinen Kumpel nicht an" an sein 30-jähriges Bestehen erinnert. Rund 80 Mitglieder und viele Vorstände der Gewerkschaften waren dabei, teilte der der Verein am 5. Oktober mit. Gemeinsam blickten die Aktiven auf die vergangenen Jahre zurück und betonten zugleich, wie wichtig der Einsatz gegen Fremdenfeindlichkeit auch heute ist.

"Die Gelbe Hand trägt dazu bei, betrieblich und gewerkschaftlich Aktive zu unterstützen, zu informieren und zu motivieren, damit sie sich gegen Rassismus, Rechtsextremismus und für die Gleichbehandlung in der Arbeitswelt engagieren", würdigte Özoğuz im Vorfeld den Verein.

Kurzfristig erkrankt, konnte die Staatsministerin die Laudatio nicht übernehmen, das tat Annette Tabbara, der Leiterin ihres Arbeitsstabes. "Wir brauchen das Engagement des Vereins heute mehr denn je", erklärte Frau Tabbara und beließ es nicht bei Worten: Sie würde Mitglied im Kumpelverein. "Rassisten und Rechtspopulisten machen Stimmung gegen Flüchtlinge und Migranten", sagte Tabbara. "Wir müssen klare Kante gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zeigen, müssen aber auch die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen."

Auch Giovanni Pollice, der Vorsitzende des Vereins, erklärte, wie notwendig und wichtig das Engagement des Kumpelvereins in Zeiten des Rechtspopulismus sei. "Hetze gegen Flüchtlinge hat nichts in den Betrieben verloren", so Pollice. Dem Verein ginge es aber nicht nur um Toleranz gegenüber Migranten und Flüchtlingen: "Wir kämpfen für Akzeptanz."

Der Verein "Mach meinen Kumpel nicht an! - für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus" ist die gewerkschaftliche Initiative für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Betrieb und Gesellschaft. Er ist nach eigenen Angaben eine der ältesten antirassistischen Initiativen Deutschlands und zugleich die einzige bundesweite Organisation, die sich dabei überwiegend auf Betrieb und Arbeitswelt konzentriert.


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