Ausgabe 40/2017 - 07.10.2016
Bremen (epd). Die vier staatlichen Hochschulen in Bremen haben am 4. Oktober ein Vorbereitungsstudium für Flüchtlinge gestartet. An dem Projekt unter dem Titel "Integra" nehmen nach Angaben von Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) 150 Frauen und Männer teil, die größtenteils aus Syrien stammen. Viele kommen auch aus dem Iran, aus Irak sowie aus Eritrea und Ägypten.
"Integra" sei ein Modellprojekt, sagte die Senatorin bei der Begrüßung der Teilnehmer. Damit sei Bremen auf Bundesebene und auch in der EU "Botschafter für die Integration geflüchteter Menschen".
Vorgeschaltet war ein Programm unter dem Titel "In Touch", mit dem Flüchtlinge als Gaststudenten Vorlesungen besuchen konnten und das mittlerweile auch international Nachahmer gefunden hat. So habe Österreich das Konzept für alle seine Universitäten übernommen, betonte Quante-Brandt. Überdies haben die Bremer Hochschulen im Juli das Beratungsbüro "Here" (Higher Education Refugees Entrance) eröffnet, über das Bewerbungen und Zulassungen für das Vorbereitungsstudium organisiert wurden.
Für die angehenden Studenten geht es in den nächsten Monaten in erster Linie darum, ihre Deutschkenntnisse auszubauen. Dazu werden in Kooperation mit dem örtlichen Goethe-Institut Sprachkurse angeboten, die am 17. Oktober beginnen. Zuvor durchlaufen die Flüchtlinge Einstufungstests, um Sprachklassen mit einheitlichen Vorkenntnissen bilden zu können. Auch Informationen zu den wissenschaftlichen Standards an deutschen Hochschulen sollen Inhalt der vorbereitenden Kurse sein.
Alle "Integra"-Teilnehmer haben einen akademischen Hintergrund, mussten ein Bewerbungsverfahren absolvieren und haben nach Angaben der senatorischen Behörde eine sichere Bleibeperspektive. Läuft alles glatt, können sie im Frühjahr ein richtiges Studium aufnehmen.