Ausgabe 40/2017 - 07.10.2016
Wiesbaden (epd). Die hessische Landesregierung hat am 5. Oktober eine Kampagne gestartet, um mehr schon lange in dem Bundesland lebende Ausländer zur Einbürgerung zu bewegen. Der Integrationsbeauftragte Jo Dreiseitel (Grüne) nannte den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit den "Schlussstein gelungener Integration". Nur so werde die gleichberechtigte Teilhabe am politischen und gesellschaftlichen Leben gesichert, zu der auch das aktive und passive Wahlrecht gehöre, sagte er in Wiesbaden.
Von den rund 6,2 Millionen Menschen in Hessen haben nach seinen Angaben 1,7 Millionen einen Migrationshintergrund und von diesen wiederum etwa 930.000 einen ausländischen Pass. Im vergangenen Jahr ließen sich aber landesweit nur 11.845 lange in Hessen lebende Ausländer einbürgern - ein Rückgang um 2.726 gegenüber dem Jahr 2012.
Voraussetzung für eine Einbürgerung ist vor allem, dass die Betroffenen bereits seit mindestens acht Jahren in Deutschland leben. Das trifft laut Dreiseitel auf etwa eine halbe Million Menschen in Hessen zu.
Sie sollen jetzt mit der Einbürgerungskampagne gezielt angesprochen werden. Dazu eingesetzt werden 6.000 Plakate unterschiedlicher Größe, 60.000 Flyer und eine eigene Internetseite unter www.einbuergerung.hessen.de. Das Ganze steht unter dem Motto "Hessen und ich DAS PASST".
Neben dem Wahlrecht nannte Dreiseitel noch die Freizügigkeit in allen Ländern der Europäischen Union, den uneingeschränkten Zugang zu allen Berufen einschließlich des Beamtentums, viele visafreie Reisemöglichkeiten sowie den Wegfall von Behördengängen zu ausländischen Konsulaten und Botschaften als Vorteile.