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Diakonie verbessert medizinische Betreuung Obdachloser



Die Diakonie Düsseldorf geht neue Wege bei der Betreuung von Obdachlosen und sozial Benachteiligten. Ein am 22. Juni in drei ihrer Tagesstätten gestartetes Gesundheitsprojekt hat neben medizinischer Versorgung auch die psychische Gesundheit der Betroffenen im Fokus. Es besteht aus ärztlicher Betreuung, gesundem Frühstück, Sozialberatung, Angeboten für die Freizeit sowie seelischer Betreuung. Es handele sich um ein ganzheitliches "Leuchtturmprojekt" für die Region, wie die Diakonie mitteilte.

"Wer auf der Straße lebt, verliert oft das Wahrnehmungsgefühl für den eigenen Körper und trägt gravierende gesundheitliche Schäden davon", sagte die Leiterin der diakonischen Fachberatungsstelle, Clarissa Schruck. Deshalb will die Diakonie vor der Tagesstätte Shelter in der Altstadt zweimal wöchentlich Sprechstunden in einem Arztmobil anbieten, ehrenamtlich geleistet von Medizinern. "Viele Wohnungslose gehen aus Scham nicht zum Arzt. Diese Angst wollen wir ihnen nehmen", sagte Diakonie-Projektleiter Kai Lingenfelder.

Auch Soforthilfen, etwa wenn ein Wohnungsloser dringend eine Brille braucht, können mit dem Projekt finanziert werden. Möglich wird dies durch Mithilfe des Pharmakonzerns Johnson & Johnson, der das Projekt mit einer Spende über 600.000 Euro unterstützte.

Mit Sport- und Freizeitangeboten wie etwa Werken mit Holz und Ton sowie gemeinsamen Museumsbesuchen will das Projekt zudem versuchen, den Betroffenen das Gefühl für sozialen Zusammenhalt zurückzugeben.


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