Ausgabe 14/2016 - 08.04.2016
Stuttgart, Freiburg (epd). Die Caritas in Baden-Württemberg hat die künftigen Regierungsparteien des Landes dazu aufgerufen, Flüchtlinge im Südwesten mit einer Gesundheitskarte auszustatten. Das sei kostengünstiger und entlaste die Behörden, heißt es in einer am 6. April verbreiteten Mitteilung der Verbände der Diözesen Rottenburg-Stuttgart und Freiburg. Mit der Gesundheitskarte könnten Asylbewerber direkt einen Arzt aufsuchen und müssten sich nicht vorher bei der Kommune einen Behandlungsschein besorgen.
Die Caritas erinnert daran, dass die Einführung dieser Karte bereits für Ende 2015 vorgesehen gewesen sei, die Entscheidung dann aber auf unbestimmte Zeit wegen technischer und formaler Schwierigkeiten ausgesetzt wurde. In Bremen sei die Karte 2005 erstmals eingeführt worden, laut einer Studie der Universität Heidelberg fallen bei diesem Verfahren 40 Prozent weniger Kosten an.
Außerdem entschieden mit der Gesundheitskarte Ärzte über die Notwendigkeit einer medizinischen Behandlung und nicht die Kommunen, betont die Caritas. "Hier geht es nicht um Geschenke an Asylbewerber, sondern um eine menschenwürdige ärztliche Versorgung", heißt es in der Mitteilung. (0831/06.04.2016)