Ausgabe 14/2016 - 08.04.2016
Rotenburg/Wümme (epd). Die dezentralen medizinischen Versorgungszentren des Agaplesion Diakonie-Klinikums in Rotenburg bei Bremen sind insolvent. Davon sind laut Diakonie an den Standorten in Rotenburg, Sittensen, Zeven, Hoya und Verden 40 Mitarbeiter betroffen, wie die Klinik am 30. März mitteilte. Der Grund für die wirtschaftliche Schieflage sei vor allem der Ärztemangel im ländlichen Raum. "Dadurch konnten über längere Zeiträume die freien Arztstellen in den Praxen nicht besetzt werden", heißt es in der Stellungnahme. Die Insolvenz wurde den Angaben zufolge am 24. März beim zuständigen Amtsgericht in Walsrode beantragt.
Die Zentren werden durch eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Diakonieklinikums betrieben, Defizite wurden bisher vom Mutterunternehmen aufgefangen. "Die wirtschaftliche Situation lässt Krankenhäusern keinen Spielraum, so dass unser Klinikum die Subventionierung nicht länger leisten kann", erklärte Geschäftsführer Rainer Werther.
Die Geschäfte der "MVZ Diako Rotenburg gGmbH" führt ab sofort ein vom Gericht eingesetzter Insolvenzverwalter. Sein Ziel sei es, die Gesellschaft zu sanieren. Im April will das Diakonie-Klinikum einen Runden Tisch initiieren, um Strategien zur Ansiedlung von Hausärzten in der Region zu diskutieren.
In den medizinischen Versorgungszentren des Diakonie-Klinikums haben sich Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen zusammengeschlossen. Sie arbeiten eng mit niedergelassenen Hausärzten in der Region, weiteren Fachärzten sowie dem Klinikum zusammen. Die Versorgungszentren haben somit auch eine Portalfunktion für das evangelische Krankenhaus.