sozial-Politik

Flüchtlinge

EU-Kommission stellt Reformvorschläge für Asylsystem vor



Die EU-Kommission hat Vorschläge zur Reform des europäischen Asylsystems vorgestellt. Es gehe um eine gerechtere Verteilung von Asylbewerbern auf die EU-Staaten, einheitlichere Asylverfahren und eine Stärkung des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO), teilte die Kommission am 6. April in Brüssel mit. Das jetzige Asylsystem sei "nicht zukunftsfähig", erklärte Vizekommissionspräsident Frans Timmermans.

Mit der angestrebten faireren Verteilung soll das sogenannte Dublin-System verändert werden. Es sieht vor, dass in der Regel dasjenige Land für die Prüfung und damit Beherbergung eines Asylbewerbers zuständig ist, in dem dieser das erste Mal europäischen Boden betritt. Vor allem die Überforderung Griechenlands hat die Schwächen dieses Systems offenbar gemacht.

Eine Angleichung der Asylverfahren soll dazu führen, dass Flüchtlinge nicht mehr gezielt bestimmte EU-Staaten ansteuern, wo sie sich bessere Perspektiven erhoffen als anderswo. Ein neues Mandat für EASO würde der EU-Ebene mehr Befugnisse gegenüber den einzelnen Regierungen geben.

Bei den Vorschlägen handelt es sich noch nicht um konkrete Gesetzespläne. Vielmehr beschreibe die Kommission damit "mögliche Wege" zu einer besseren Asylpolitik, hieß es in einer Presseerklärung. Erst nachdem sie darauf Rückmeldungen - unter anderem aus den europäischen Hauptstädten - erhalten hat, will die Kommission konkrete Vorschläge vorlegen.


« Zurück zur vorherigen Seite

Weitere Themen

Baden-Württemberg beginnt mit Abschiebehaft

In Baden-Württemberg gibt es seit 1. April eine Hafteinrichtung für abgelehnte Asylbewerber, die ihrer Ausreisepflicht nicht nachkommen. Ein ehemaliges Jugendgefängnis in Pforzheim bietet zunächst 21 Plätze, teilte das Innenministerium in Stuttgart mit. Bis zum Frühjahr 2018 soll es auf 80 Plätze ausgebaut werden.

» Hier weiterlesen

Studie zu Umgang mit chronisch kranken Angehörigen

Pflegewissenschaftler der Universität Witten/Herdecke untersuchen, wie Familien ihren Alltag mit schwer oder chronisch erkrankten Angehörigen regeln. "Wir wissen weder für Nordrhein-Westfalen noch für ganz Deutschland, wie viele Familien von Krankheit betroffen sind und ebenso wenig, welche Unterstützung sie benötigen", erläuterte Pflegewissenschaftlerin Sabine Metzing am 5. April in Witten. Bei Krebs, Multipler Sklerose, Rheuma oder Depression würden häufig die Kinder das Einkaufen, Putzen und Kochen und manchmal auch Teile der Pflege übernehmen.

» Hier weiterlesen

Kirche: Lage in Idomeni bedrückend

Der rheinische Präses Manfred Rekowski und der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung haben die Situation im provisorischen Flüchtlingslager in Idomeni an der griechischen Grenze zu Mazedonien als bedrückend bezeichnet. Es mache sprachlos zu sehen, wie die Menschen dort hausen müssten, sagte Rekowski dem Evangelischen Pressedienst (epd) am 6. April nach einem Besuch in Idomeni.

» Hier weiterlesen